Andreas Kiefer (Unabhängige) stimmte als einziger Stadtrat gegen den Bebauungsvorschlag. Er gab zu bedenken, dass ein breiter Laster auf der engen Straße immer noch auf privatem Gebiet unterwegs sein würde. Stadtplaner Egi sagte, die Straße werde auf fünf Meter Breite ausgebaut, dennoch werde es kleine Engstellen geben. In Wiechs gebe es deren aber viele.
Bauverwaltungsleiter Bernd Benz fügte an, man wolle bewusst Engstellen haben, damit die Leute nicht in das Wohngebiet hineinrasen. Öffentliche Parkplätze gebe es nicht, aber die verbreiterte Fahrbahn sowie Stellplätze neben den Garagen. Auf privaten Flächen werde genügend Platz zum Parken sein.
Karlheinz Markstahler sagte, die Freien Wähler folgten der vom Ortschaftsrat bevorzugten Variante zwei, die er auch persönlich gut finde (bei der Variante eins waren Häuser mit Satteldach in Riegelbildung vorgesehen).
Möglicher Baustopp aufgrund des Schmutzwasserproblems
„Es sieht aus, als würde es ganz schön werden“, urteilte auch Bernd Müller (Grüne). Die Stadtverwaltung bejahte indes Müllers Frage nach einem möglichen Baustopp aufgrund des Schmutzwasserproblems - allerdings erst dann, wenn der ganze Rebacker-Rütteberg zugebaut werden würde.
Stadtplaner Peter Egi hatte gleich zu Beginn erläutert, dass ein Schmutzwasserproblem vorliege und es im schlimmsten Fall, etwa in der Halbzeitpause einer Fußball-WM, zu einer „Flut“ kommen könne.
Ein Baustopp indes würde erst dann ausgesprochen werden, wenn in Wiechs auf einem großen Grundstück 50 Häuser gebaut werden würden, so Bauverwaltungsleiter Benz. Es seien freilich schon jetzt Kanaldeckel im Tal zugeschweißt, damit es diese bei einer Überstauung nicht lupfe. Werde der Buckel zugebaut, dann sei eine Ertüchtigung des Kanalnetzes notwendig, für die die Stadt noch richtig Geld in die Hand nehmen müsse.
Klaus Böttger (sachkundiger Bürger) sprach Paragraf 13 b an, der geschaffen wurde, um das Bauen für Flüchtlingsunterkünfte zu erleichtern. Der BUND habe nichts gegen die Form des Bebauungsplans, doch dass durch den neuen Paragraphen nun im ganzen Landkreis „flächenfressende Einfamilienwohnhäuser“ gebaut werden dürften, bereite schon „ein bisschen Bauchweh“.
Bernd Benz war in diesem Punkt anderer Meinung. „Wir sind froh über diese Möglichkeit, Siedlungsränder abzurunden.“ Benz war es wichtig darauf hinzuweisen, dass der Antragsteller sämtliche Kosten trage und nicht die Stadt. „Den Steuerzahler kostet das nichts.“