Schopfheim „Die Enge vor dem Umzug ist vorbei“

Markgräfler Tagblatt

Sozialstation: Am Freitag feierte die Einrichtung die Einweihung des neuen Domizils „An der Wiese 24“

Das neue Domizil der Sozialstation „An der Wiese 24“ ist am Freitag offiziell eingeweiht worden. Georg Schenk, geschäftsführender Vorstand der Sozialstation, blickte vor geladenen Gästen auf die Entwicklung der Einrichtung zurück.

Von Christoph Schennen

Schopfheim. Bereits fünfeinhalb Jahre nach Einzug in den Neubau in der Friedrich-Hecker-Straße 13 habe man festgestellt, dass das Haus zu klein war, um alle Raumbedürfnisse adäquat zu erfüllen. Die Nachfrage nach Alltagsunterstützung stieg ebenso wie die Anzahl der Mitarbeiter von 45 im Jahr 2014 auf 100 heute.

„Seit Anfang Februar 2018 sind wir hier in den neuen Räumen. Die Mitarbeiter haben sich gut eingelebt und die Räume mit Leben erfüllt. Sie schätzen sehr, dass es nun genug Platz gibt und die Enge der letzten Wochen vor dem Umzug vorbei ist“, so Schenk.

Die Mitarbeiter hätten nun mehr Platz in den Büros; Besprechungszimmer für die Beratungen der Betroffenen und ihrer Angehörigen stünden endlich in ausreichender Zahl zur Verfügung, und im Saal im Erdgeschoss könnten alle Mitarbeiter zusammenkommen, Fortbildungen stattfinden sowie mit anderen Akteuren gemeinsame Veranstaltungen für die Öffentlichkeit angeboten werden.

„Thomas Gsell: „Die Sozialstation ist unverzichtbar“

Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Gsell sagte, die Sozialstation sei „unverzichtbar“. „Es gibt keine Alternative zu ihr.“ Die Räume seien „schön und großzügig“. Ob angesichts der hohen Nachfrage nach Dienstleistungen der Sozialstation das Haus auch in einigen Jahren noch groß genug sei, sei aber ungewiss.

Helfried Heidler, Vorsitzender des Aufsichtsrates, erinnerte an die Anfänge der Sozialstation in und um Schopfheim. „Als ich am 1. Juli 1979 als Pfarrer in Maulburg anfing, war die Sozialstation noch kein Jahr alt. Die Krankenschwester war im Ort tief verwurzelt und kümmerte sich um die Kranken.“

Im Lauf der Zeit hätten sich dann Strukturen geändert. Anfangs war die im Ort vorherrschende Konfession noch Träger der Sozialstation. Am 1. Januar 1999 gründeten dann evangelische und katholische Kirche eine gemeinsame Einrichtung.

Es gab immer mehr Teilzeitkräfte, und die Nachbarschaftshilfe wurde umgewandelt in eine Alltagsunterstützung, die eine rege Nachfrage erlebte. „Als dann feststand, dass wir nicht Mieter im Georg-Reinhardt-Haus werden können, fiel die Entscheidung, ein eigenes Haus zu bauen“, so Heidler. Diese Aufgabe übernahm das Bauunternehmen Blum, mit dem es eine „wundervolle Zusammenarbeit in allen Bereichen“ gab.

Basis allen Schaffens sei das „christliche Verständnis vom Menschen“ und ein fürsorglicher Umgang mit den Patienten, betonte der Dekan im Ruhestand. Die Sozialstation kümmere sich um Menschen in Schopfheim, Gersbach, Steinen, Maulburg, Hasel, im Kleinen Wiesental und bis hin nach Zell. Alltagsunterstützung werde auch dann geleistet, wenn lange Fahrtwege in Kauf genommen werden müssten.

„Die Zahl der Hochbetagten wird sich verdoppeln“

Elke Zimmermann-Fiscella, Leiterin des Sozialdezernats des Landkreises Lörrach, verdeutlichte, welche Bedeutung die Sozialstation hat. „Unser Teilhabeplan IV sieht vor, dass Menschen selbstständig zuhause leben können“, sagte sie. „Die Sozialstation leistet dazu ihren Beitrag.“ Die Arbeit für die Einrichtung werde eher zu- als abnehmen.

„Denn bis 2023 wird sich die Zahl der Hochbetagten (über 85 Jahre alt) verdoppeln.“ Die Zahl der Erwerbspersonen werde hingegen um elf Prozent sinken. Viele ältere Menschen seien auf Hilfe angewiesen, weil ihre Kinder weggezogen seien. Bis 2025 brauche der Landkreis Lörrach 560 weitere Pflegepersonen.

Wilfried Blum dankte für das seinem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen, Pfarrer Kai Tilgner wünschte der Sozialstation, dass der Neubau es ermögliche, „viel Kraft in die Betreuung der Beladenen“ zu investieren.

Nach den Grußworten führten die Pflegedienstleiteiterinnen Regina Spiering und Beate Süßkoch durch die Räume und beantworteten Fragen der Gäste. Am Nachmittag feierten die Mitarbeiter und ihre Familien die Eröffnung; am Vorabend wurde das Haus Patienten und Kunden vorgestellt.

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