Strütt referierte aus dem Harscher-Vorwort die Sanierung des Schulcampus und den Verkauf der Uehlin-Häuser, vermisste aber die Zahl der Corona-Opfer in Schopfheim. Dass diese Angabe fehlt, wundert den Chronisten.
Über 100 Jahre alt ist die Geschichte der Hanf-Union. Co-Autor Reinhard Valenta blickte zurück auf den „Standort-Poker“ bei der Ansiedlung des Unternehmens, bei dem Wehr letztlich das Nachsehen hatte. Um die Investoren zu ködern, sei es um Geld und Grundstücke gegangen, um Strom und einen Eisenbahnanschluss.
Die langjährige Museumsleiterin Ulla K. Schmid blickt in ihrem Beitrag fürs Jahrbuch genau 150 Jahre zurück. Sie ging der Frage nach, welche Bedeutung die Kaiser-Krönung von Wilhelm I. hatte. Fazit: Keine.
Der neue Archivar des Museums, Johann Löwen, recherchierte die Leistungen des Bürgermeisters Franz Heeg, der sich von 1909 bis 1931 immerhin 22 Jahre lang - erfolgreich- um die Belange der Stadt im mittleren Wiesental gekümmert hatte. Wasser und Wärme, Wohnungsbau und Krankenhaus seien seine Themen gewesen, die auch heute noch aktuell seien.
Seitenhieb für die Stadt
Strütt gab der Stadt einen Seitenhieb mit, dass kein Straßenname an diesen erfolgreichen Gestalter erinnere.
Schließlich kamen noch die „Stolpersteine“ zu Ehren, denen Andrea Menne und Ingeborg Teipel als Autorinnen im Jahrbuch nachgingen. Strütt brachte es auf den Punkt: Deportationen jüdischer Bürger blieben nicht im Verborgenen, auch wenn dies später behauptet wurde. Eine „Säule der Hoffnung“, die am Boule-Platz zur Erinnerung an die Opfer der Nazi-Zeit stehe, sei „in einem verheerenden Zustand“, machte Strütt einen letzten Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Stadt. „Der Anblick tut weh.“ Diesmal zückte Harscher Stift und Block und machte sich eine Notiz.