Schopfheim „Die Herzstücke bleiben zusammen“

Markgräfler Tagblatt
Ein Großteil der Linotype-Sammlung geht nach der Schließung des Technik-Museums im Krafft-Areal ins Gutenberg-Museum nach Mainz. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Technik-Museum: Gutenberg-Museum übernimmt Großteil der Setzmaschinen / Räumung läuft schon

Großreinemachen im Krafft-Areal: In der ehemaligen Schuhfabrik endet die stolze Ära des Technik-Museums. Nach 15 Jahren müssen die 40 Setzmaschinen der Linotype-Sammlung von Klaus Max Trefzer endgültig raus – für die meisten von ihnen gibt’s zum Glück eine neue Bleibe.

Von Werner Müller

Schopfheim . „Ein Großteil geht ins Gutenberg-Museum nach Mainz“, teilte Harald Klemm, Vorsitzender der Museumsgesellschaft, jetzt mit. Der Verein betreute im Auftrag der Stiftung von Klaus Max Trefzer das Technik-Museum seit der Gründung.

Schon länger war klar, dass der Mietvertrag für die 800 Quadratmeter große Ausstellungshalle im Krafft-Areal Ende 2017 ausläuft. Seither war der Verein auf der Suche nach neuen Ausstellungsräumen. „Wir haben mit vielen Museen verhandelt - aber die hatten entweder keinen Platz oder kein Interesse“, so Klemm.

Auch mit dem Gutenberg-Museum stand die Museumsgesellschaft seit längerem in Kontakt. Die Mainzer signalisierten zwar Interesse und wollten ursprünglich die ganze Sammlung übernehmen, mussten die Pläne nach einem Bürgerentscheid in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz aber wieder ändern. „Das war ein regelrechtes Ping-Pong“, so Klemm.

Zudem gab es auf Seiten der Museumsgesellschaft rechtliche Fragen in Bezug auf die Stiftung zu klären. „Wir konnten die Maschinen nicht einfach so hergeben“, so Klemm.

Der Verein besorgte sich juristischen Beistand bei Ruthard Hirschner, dem ehemaligen Beigeordneten der Stadt. Der wälzte nach eigenen Worten „zwei Tage lang“ Fachliteratur. Ergebnis: Die Stiftung löste sich auf und machte damit den Weg für die Weitergabe der Setzmaschinen und aller anderen Exponate durch die Museumsgesellschaft frei.

„Wir sind froh, dass es mit Mainz doch noch geklappt hat“, so Klemm mit Blick auf insgesamt „zähe Verhandlungen“. Nach seinen Worten bleiben die „Herzstücke“ der Sammlung, ein Großteil der Linotype-Maschinen, von Max Klaus Trefzer im Gutenberg-Museum zusammen.

Allerdings sind sie dort noch nicht sofort zu sehen. Weil in Mainz die Depoträume knapp sind, kommen sie zunächst in ein Zwischenlager in der Kulturfabrik. Von dort wollen die neuen Eigentümer sie laut Klemm aber „in absehbarer Zeit“ abholen.

Das Gutenberg-Museum muss die Räume, die für die Linotype-Maschinen vorgesehen sind, erst ausräumen und sanieren. Zwar sei eine Zwischenlösung bereits in Bau, so Ruthard Hirschner. Bis diese fertig sei, dürfte es aber noch zwei Jahre dauern. Diese Zeit müssen die Maschinen aus Schopfheim dann auch in Mainz vorübergehend in einem Depot überstehen. „Sobald sie im Gutenberg-Museum zu sehen sind, geben wir das bekannt“, verspricht Harald Klemm.

Ein kleinerer Teil der Linotype-Maschinen (Monotype, Monoline, Steindruck) findet in der Schweiz eine neue Heimat – im „Typorama“ in Bischofszell, wo sie Teil eines „lebendigen Museums“ werden.

Für 15 weitere Exponate fand die Museumsgesellschaft keine Abnehmer. „Die müssen wir entsorgen“, bedauert Harald Klemm. Alles in allem ist er, wenngleich mit einem „weinenden Auge“, dennoch froh, dass ein respektabler Teil des Inventars aus dem Technik-Museum der Nachwelt erhalten bleibt.

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