Schopfheim Die Qualität des Dialekts

Markgräfler Tagblatt
Der Alltag spiegelt sich alemannisch-sprachigen Bildern wider: Liedermacher Martin Lutz aus Neuenburg. Foto: zVg

THG: Mund-Art-Künstler Martin Lutz auf Klassenbesuch.

Schopfheim - Im Rahmen der 31. Internationalen Schopfheimer Mund-Art-Literatur-Werkstatt fanden zwei der drei dankenswerterweise vom Friedrich-Bödecker-Kreis Stuttgart unterstützten Lesungen am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) in Schopfheim statt.

Der alemannische Liedermacher Martin Lutz aus Neuenburg war zu Gast in der Klasse 10 b von Johanna Weis. Nachdem er einige seiner fetzigen Songs vorgetragen und den Schülern erklärt hatte, warum er so laut singe, nämlich weil er aus der Rocksonggeneration stamme, erzählte er, warum er im Dialekt singe, seiner ersten Sprache im Leben: Er hob die hohe musikalische Qualität des Dialekts hervor und dass dieser sehr konkret und in Bildern den Alltag widerspiegeln könne.

Ein Schüler behauptete daraufhin, in Schopfheim spreche kein junger Mensch mehr Alemannisch, worauf ihm jedoch einige heftig widersprachen. Danach entwickelte sich ein angeregtes Gespräch über Hiphop-Musik und vor allem deren Texte, die der Meinung des Liedermachers nach teilweise menschenverachtende Inhalte haben. Martin Lutz bezog klar Stellung dagegen und teilte mit, dass er diese sofort ablehne, auch wenn ihm die Musik noch so gefalle.

In der zweiten Schulstunde leitete der Liedermacher die Schüler dabei an, selber einen Song zu schreiben, sei es in Mundart oder Hochdeutsch. Leider konnte in der Kürze der Zeit nur ein anreizender Anfang gesetzt werden.

Markus Manfred Jung, bis vor kurzem noch selbst Lehrer am THG, erzählte den Kindern in der 5 a von Clemens Barth die spannende Geschichte „De Überfall“ über einen Anschlag aufs Asylantenheim in Wehr und bezog dabei die Schüler, die meisten in Wehr wohnend, durch Fragen mit in die Erzählung ein.

In der zweiten Schulstunde schrieben diese mit Hilfe des neu erschienenen Heftes „Meine ersten tausend Wörter auf Alemannisch“ eigene kleine Geschichten und durften diese dann vorlesen. Tosender Applaus war ihnen sicher.

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