Aktuell leben rund 400 Geflüchtete aus der Ukraine in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises. Zahlreiche weitere Geflüchtete konnten mittlerweile in Wohnungen vermittelt werden. Es wird allerdings mit weiteren Zuweisungen aus der Landeserstaufnahmestelle in Freiburg gerechnet.
Zur Frage nach den Einschränkungen für Vereine teilt das Landratsamt mit: „Eine genaue Prognose, zum Beispiel im Hinblick auf die Fasnacht 2023, ist derzeit noch nicht möglich. Wir befinden uns hierzu jedoch im regelmäßigen Austausch mit der Stadt Schopfheim.“
Diese Auskunft bestätigt Jürgen Sänger, Fachbereichsleiter im Schopfheimer Rathaus, der mitteilt, dass die Stadt die betroffenen Vereine mit ins Boot genommen habe. „Wir befinden uns von Anfang an mit den betroffenen Vereinen im Kontakt“, so Sänger. Die Festhalle Fahrnau sei vom TV Fahrnau, der VHS, einer Tanzgruppe sowie für Veranstaltungen genutzt worden, darunter auch den Zunftabend. Die Tanzgruppe habe in Enkenstein ein Ersatzquartier gefunden, berichtet Sänger.
Stadt: Übungsbetrieb kann aufrecht erhalten werden
Der TV könne ebenfalls in anderen Hallen seinen Übungsbetrieb aufrecht halten. Lösungen habe es auch für die Volkshochschulkurse gegeben. Knackpunkt sei die Fasnachtsfeier, die in einem halben Jahr ansteht. Auch hier habe die Stadt Schopfheim der Gesellschaft aber eine Alternative angeboten, die nun vom Vorstand geprüft werde.
Der TV Fahrnau hat eine andere Sicht auf die Dinge. Der Verein sei nicht gegen die Aufnahme von Flüchtlingen, und natürlich könne dies zu Einschränkungen führen, so Diana Sorzio vom Vorstand des TV.
„Das ist klar und auch nicht das Problem. Was uns stört, ist die Kommunikation. Wir haben am Freitag vor den Osterferien die Nachricht von der Stadt erhalten, dass wir nach den Osterferien nicht mehr in die Halle können, weil das Landratsamt die Halle für die Flüchtlinge vorbereiten wird. Um alle betroffenen Mitglieder im Urlaub zu informieren und Alternativlösungen zu finden, war das definitiv zu kurz. Die Stadt hätte dies wohl auch erst so kurzfristig erfahren.“ Der TV habe „null Hilfe“ erhalten. Alle Lösungen, zum Teil gegen Gebühr, habe der Verein selbst gesucht. Die Hallen in Schopfheim seien ausgelastet. Sänger räumt ein, die Situation sei „natürlich nicht ganz einfach“. Aber die Stadt habe dem Landkreis ein Angebot zur Unterbringung machen wollen. „Wir wollten helfen.“
TV: „Wir haben null Hilfe erhalten“
Dabei habe man eine Halle wählen müssen, die nicht für den Schulsport genutzt werde. Deshalb sei nur Eichen und Fahrnau in Frage gekommen. Da in Eichen die Halle auch vom Kindergarten genutzt werde, sei die Wahl letztlich auf Fahrnau gefallen, bittet Sänger um Verständnis.