Schopfheim Die Vollkommenheit des Klanges und der Interpretation

Markgräfler Tagblatt
Die Blechbläser des Basler Festivalorchesters in der katholischen Kirche in Schopfheim. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Neujahrskonzert: Basler Festival-Orchester und Andreas Mölder glänzen in der katholischen Kirche St. Bernhard

Schopfheim (gd). In der katholischen Pfarrkirche fand das Neujahrskonzert unter dem Motto „Bläser-Orgel-Feuerwerk“ statt.

Das seit zwei Jahren bestehende Basler Festival-Orchester unter der Leitung von Markus Wüest und Organist Andreas Mölder boten Werke dar, die fast ausschließlich für andere Besetzungen komponiert wurden, die aber von Michael Allen und Hans Jürgen Von der Wöste bearbeitet wurden. Und siehe da: Ob die Stücke nun von Felix-Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner oder Modest Mussorgsky für Klavier oder Sinfonie-Orchester komponiert waren, die beiden Bearbeiter hatten eine Transkription geschaffen, die einmal für Blechbläser ideal, aber auch den ursprünglichen Kompositionen gerecht wurden.

Schon der „War march of the priests“ (Kriegsmarsch der Priester) als Schauspielmusik zu „Athalia“, nach dem französischen Dramatiker Jean Racine, bot Gelegenheit, die Qualitäten der zehn Bläser und des Perkussionisten zu bestätigen. Das aufeinander abgestimmte und dynamisch vorzüglich gestaltete Zusammenspiel ließ schon zu Beginn erkennen, wie perfekt das Ensemble konzertiert.

Mit „Prière de Notre-Dame“ von Léon Boéllmann aus der „Suite Gothique“ bewies der Organist und Chorleiter Andreas Mölder an der Winterhalter-Orgel seine Kunst des klugen Registrierens und seine technische Souveränität an der „Königin der Instrumente“, wie er dies bei der Barock-Komposition des Andante aus J. S. Bachs Sonate IV in e-Moll, BWV 528, bestätigte.

Ein Instrumentalstück aus Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Bilder einer Ausstellung“ des Russen Modest Mussorgsky erklangen von der Orgel-Empore herab. Wagners Werk begann glorreich, überraschte durch vorzüglich gespielte Solostellen von den Bläsern und von der Orgel, bevor das Finale im vollen Klang mit Schlagwerk, Orgel und allen Bläsern den Raum erfüllte.

Das zeitlich längste Werk war die Schilderung einer Ausstellung von Werken des Malers Viktor Hartmann durch den Russen Modest Mussorgsky, ein Musterbeispiel für Programm-Musik. Mussorgsky brachte darin seine Eindrücke von der Ausstellung der Gemälde und Zeichnungen seines kurz zuvor verstorbenen Freunds in einem Klavierzyklus zum Ausdruck.

Die Basler Blechbläser gaben die immer wieder von der „Promenade“ unterbrochenen Bild-Schilderungen in einer Vollkommenheit des Klanges und der Interpretation zu Gehör, dass man nur so staunen musste. Ob nun geheimnisvolle Klänge oder auch dunkle Tonfärbungen das Auditorium faszinierten, hier waren professionelle Musiker am Werk.

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