Schopfheim Diskussion um Notarztversorgung

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Wie geht es nach der weitgehenden Schließung des Schopfheimer Krankenhauses mit der Notarztversorgung weiter? Foto: Bertsch

Scharfe Diskussionen gab es im Gemeinderat zum Thema Notarztversorgung. Seit bekannt ist, dass das hiesige Krankenhaus vorzeitig geschlossen wird, brennt das Thema den Bürgern auf den Nägeln.

Scharfe Diskussionen gab es im Gemeinderat zum Thema Notarztversorgung. Seit bekannt ist, dass das hiesige Krankenhaus vorzeitig geschlossen wird, brennt das Thema den Bürgern auf den Nägeln.

Beruhigend wirken sollte da wohl die Übermittlung von Aussagen von Landkreis und Kreiskliniken zu diesem Thema per sogenannter „Mitteilungsvorlage“ an den Gemeinderat. In ihrem arg verklausuliertem Verwaltungssprech allerdings sorgte diese vor allem für Unmut unter den Gremienmitgliedern.

„Mehr Fragen als Anworten“

Die Vorlage sei „gelinde gesagt sehr unbefriedigend“, eröffnete Sven-Hendrik Wünsch (Freie Wähler) den Reigen der Kritik: Sie werfe mehr Fragen auf als sie beantworte. So sei die Rede davon, dass die „tageszeitliche Versorgung“ nach dem Wegzug der Inneren Medizin (und damit der zugehörigen (Not-)ärzte) durch die anästhesiologische Abteilung der Kliniken des Landkreises Lörrach übernommen werde. Das sei praktisch wohl kaum vorstellbar: „Was macht dieser Anästhesist den ganzen Tag? Sitzt der ohne Krankenhaus und entsprechende Aufgaben hier und wartet auf den Notarzt-Einsatz?“, fragte Wünsch.

„Wo ist der Notarzte stationiert?“

Oder sitze sich dieser Arzt womöglich eben doch nicht in Schopfheim und fahre eben doch von woanders an?, führte Thomas Kuri (CDU) diesen Gedanken weiter: „Dann haben wir ganz schnell das Thema Hilfsfristen.“ Selbst wenn ein Notarzt von außerhalb einigermaßen schnell in Schopfheim sei – „in Schönau, in Gersbach, im Kleinen Wiesental ist er dann noch lange nicht.“

Tatsächlich lasse die Mitteilung die zentrale Frage unbeantwortet, so Kuri: „Wo in Schopfheim ist der Notarzt nach dem Wegzug der Inneren aus Schopfheim und bis zur Eröffnung des Zentralklinikums im Entenbad genau stationiert – und ist er überhaupt in Schopfheim stationiert?“

Harscher räumt ein: „Nicht ganz konkret“

„Eine absolut berechtigte Frage“, befand Bürgermeister Harscher. Tatsächlich sei die Aussage des Landratsamtes hier „nicht ganz so konkret“, und das habe er Landrätin Dammann auch übermittelt.

Jenseits dieser Detailfrage aber bleibe die grundsätzliche Versicherung von Kreis und -klinik: „Am Standort Schopfheim werden 24/7 (also 24 Stunden, sieben Tage die Woche) fachlich qualifizierte Notärzte vorgehalten“, zitierte er aus dem Schreiben. „Die Notärzte sind da und warten auf ihren Einsatz – so habe ich das verstanden.“

Standort für Notarztwache

Bis zur Inbetriebnahme des Zentralklinikums im Entenbad Ende des Jahres 2025 also bleibe die notärztliche Versorgung in Schopfheim unberührt. Und (spätestens) für die Zeit danach sei man auf der Suche nach einem Standort für eine neue Notarztwache – und habe hier bereits ein Grundstück an strategisch mit guter Anbindung an die B  317 im Visier. „Dort werden dann die Notärzte vorgehalten – die kommen dann nicht von irgendwoher“, so Harscher: „Es wird sich nichts ändern in Sachen Notarztversorgung.“

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