Schopfheim Eigene digitale Bildsprache

Markgräfler Tagblatt
Luis Lenz stellt in Wehr aus. Foto: zVg

Luis Lenz: Dialog und Inspiration Hommage an Franz Danksin und H.Th. Baumann.

Schopfheim/Wehr -Ausgehend von verschiedenen Zeichnungen oder Malerei, teilweise in fragmentarischem Zustand oder unvollendet, begibt sich die Schopfheimer Künstlerin Luis Lenz in einen Dialog mit den Arbeiten von Franz Danksin und Hans Theo Baumann.

Dabei entwickelt sie in einem Prozess des Übermalens, Veränderns, Verfremdens oder Hinzufügens neuer Elemente mit ihrer digitalen Kunst ganz neue Werke mit differenzierten Stimmungen in ihrer eigenen Bildsprache. Sie erweitert in diesem Experimentieren mit Formen und Farbe nicht nur diese, sondern auch den Kanon ihrer Sujets.

In ihrem bisherigen Oeuvre tauchen wohl hier und da Menschen auf, doch dem Akt hatte sie sich bisher in nur wenigen Arbeiten zugewandt.

Menschlicher Körper

Es ist eines der ältesten und faszinierendsten Motive, das sich durch die Kunstgeschichte zieht: Bereits angefangen mit steinzeitliche Venusstatuetten für kultische Handlungen, über die griechische Kunst mit dem männlichen Idealkörper in Aktdarstellungen, rückt mit Beginn der Renaissance die Welt und der Mensch und damit der nackte menschliche Körper ins Zentrum des Interesses. Seine Studien wurden systematisiert und in die akademische Ausbildung integriert.

Leonardo da Vinci, Michelangelo und Dürer sind hierbei als die herausragenden Künstler zu nennen. Antike Götter und Heroen bildeten zunächst im weiteren Verlauf der Kunstgeschichte die Themen des Aktes.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte der weibliche Akt einen Höhepunkt durch einige der Impressionisten. Nicht zu vergessen Cézanne, Matisse und Picasso, in deren Werke der weibliche Akt – der Eros – nicht wegzudenken ist. Er zieht sich wie ein roter Faden durch die abendländische bildende Kunst.

Auch in der zeitgenössischen Kunst ist der menschliche nackte Körper Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung. Als bedeutende Beispiele seien das Gemälde Ema (1966) von Gerhard Richter oder die Arbeiten von Lucian Freud und Maria Lassnig genannt. Neben dem neuen Genre, mit dem sich Luis Lenz jetzt intensiv künstlerisch auseinandersetzt, sind zwei weitere Aspekte ihrer neuen Arbeiten zu nennen: Mit der Überarbeitung bereits vorhandener unvollendeter Kunstwerke greift sie zum einen die Thematik des Upcycling auf, zum anderen leistet sie einen bemerkenswerten und wesentlichen Beitrag gegen das Vergessen verborgener und unvollendeter Werke in der Kunst.

Ausstellung als digitale Hommage

Unter dem Titel „Dialog und Inspiration“ findet die Ausstellung von Luis Lenz als digitale Hommage an Franz Danksin und H. Th. Baumann in der Galerie des Alten Schlosses in Wehr statt. Die Vernissage ist am Sonntag, 18. November, um 11 Uhr, die Einführung übernimmt Reinhard Valenta. Die Ausstellung ist bis zum 13. Januar zu sehen. Öffnungszeiten sind samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr.

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