Schopfheim Ein Alarm jagt den nächsten

Markgräfler Tagblatt

Jugendfeuerwehr: 24-Stunden-Übung mit vielen Einsätzen für den Nachwuchs.

Schopfheim - Die Jugendgruppe der Feuerwehrabteilung Stadt veranstaltete kürzlich eine 24-Stunden-Übung (auch Berufsfeuerwehrtag genannt). Dabei spielten die Kinder eine Schicht einer Wachabteilung der Berufsfeuerwehr durch.

Am Samstag begann der „Dienst“ um 9 Uhr. Jugendgruppenleiter Frieder Andris begrüßte zusammen mit seinen Stellvertretern Christian Hank, Christian Licht und Marco Eckert die 16 Jugendlichen in der Feuerwache im Bremt.

Nach der Verteilung der Posten und Aufgaben sowie der Fahrzeuge und der Spinde bezogen die jungen Feuerwehrleute die zugewiesenen Ruheräume.

Doch da blieben sie nicht lange, denn schon kam der erste Einsatz: Türöffnung, vermutlich hilflose Person, lauteten die Angaben. Kurze Zeit später saßen alle im Fahrzeug und es ging los. Doch der Einsatz entpuppte sich als Fehlalarm, da die Person die Wohnung nach mehrfachem Klopfen von selbst öffnen konnte.

Alarmgong ertönt oft

Auf der Rückfahrt folgte über Funk schon der nächste Einsatzbefehl: Tragehilfe für den Rettungsdienst. Auf einer Baustelle im Gewerbegebiet Lus war ein Bauarbeiter verunglückt und lag verletzt in schwer zugänglichem Gelände, so die Meldung. Der Rettungsdienst versorgte den Patienten. Danach brachte ihn der Feuerwehrnachwuchs zum Rettungswagen.

Nach der Rückkehr zur Wache mussten die Jungs und Mädels die Fahrzeuge waschen und wieder einsatzbereit machen, der Küchendienst kochte derweil für alle Spaghetti.

Nach dem Essen ertönte der Alarmgong erneut: Verkehrsunfall mit einem Gefahrgut-Transporter im Gewerbegebiet Grienmatt, so die Annahme. Der komplette Zug rückte zusammen mit dem Rettungsdienst aus, um den auslaufenden Gefahrstoff aufzufangen und den eingeklemmten Fahrer zu befreien.

Zurück in der Wache, erwartete Heike Andris die Kinder zum „Dienstsport“. 45 Minuten Aerobic standen auf dem Programm. Zu fetziger Musik machten alle mit großem Spaß mit, bis sie schließlich ausgepowert ihre Ruheräume aufsuchten.

Doch die Pause dauerte nicht lange, weil der Alarmgong schon wieder ertönte: Beim Krattenbecken sei eine Person unter einem Baum eingeklemmt, hieß es über Lautsprecher, und der ganze Zug rückte aus. An der Einsatzstelle beim ehemaligen Eisenbahntunnel mussten die jungen Helfer eine Person mit Hilfe von Sägen befreien. Anschließend stellten sie sich vor dem Tunneleingang noch zum Gruppenfoto auf, ehe es zum Abendessen zurück zur Wache ging.

Um 18.30 Uhr wartete schon der nächste Einsatz: Die Brandmeldeanlage bei der Firma Dreistern hatte ausgelöst. Beim Eintreffen des Löschzuges war schnell klar, dass es im Gebäude brennt und zwei Personen im dicht verqualmten Gebäude teil vermisst wurden. Unter „Atemschutz“ (Staubmasken) rückten zwei Trupps zum Innenangriff und zur Menschenrettung ins Gebäude vor, suchten und brachten die vermissten Personen in Sicherheit.

Kurze Nachtruhe

Nachdem das Feuer gelöscht und das Gebäude belüftet war, fuhr der Löschzug zurück zur Wache, in der man sich mit DVDs oder Tischkicker die Zeit vertrieb – bis um 22.30 Uhr der Alarmgong erklang und es zu einer ausgebüxten Kuhherde auf der Eichener Höhe ging, die es wieder einzufangen galt.

Danach hieß es für die erschöpften Jugendwehrler endlich „Nachtruhe“. Die endete jedoch schon um 6.57 Uhr, als anstatt dem Wecker erneut der Alarmgong ertönte: Ein Flächenbrand im Gewann Müschelen riss die Mannschaft aus den Federn. Tatsächlich handelte es sich um ein unbewachtes Lagerfeuer, das schnell gelöscht war.

In der Wache wartete dann schon das Frühstück auf die jungen Feuerwehrleute, die nach dieser Stärkung noch die Wache und die Fahrzeuge reinigten und alles wieder in den Ursprungszustand gesetzt, ehe Jugendgruppenleiter Frieder Andris um 9.30 Uhr den Berufsfeuerwehrtag für beendet erklärte und sich bei allen bedankte.

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