Schopfheim Ein Auftritt allererster Güte

Markgräfler Tagblatt
Christoph Bogon dirigierte die Kantorei Schopfheim, das Markgräfler Kammerorchester und das Solisten-Quartett bei zwei Werken von Mozart und Haydn. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Kantorei Schopfheim: Aufführende glänzen mit Spitzenleistung bei Haydns „Nelson-Messe“

Es war beglückend - auch für das den Kirchenraum füllende Auditorium - zu erleben, mit welcher Perfektion am vergangenen Sonntagabend zwei Werke von Mozart und Haydn unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon von der über 100 Stimmen zählenden Kantorei Schopfheim, dem Markgräfler Kammerorchester und dem Solisten-Vokal-Quartett dargeboten wurden.

Von Georg Diehl

Schopfheim. Das erste Werk Vesperae solennes de confessore, KV 339, hatte Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von 24 Jahren für den Hof des Salzburger Erzbischofs komponiert, wobei die Beigabe „solennes“ die Festlichkeit und „de confessore“ für einen Bekenner bedeuteten. Es handelte sich um recht anspruchsvolle musikalische Sätze, die auch heute noch - nach 238 Jahren - ihre Wirkung nicht verfehlen.

Prägnante Formen und ausdrucksstarke Melodien, bis hin zu einer Fuge nach allen Regeln der kontrapunktischen Kunst gestaltet, wurde besonders gegenwärtig in „Laudate pueri!“.

Die so genannte „Nelson-Messe“, von Joseph Haydn im Alter von 66 Jahren (vor 220 Jahren) komponiert, bezog sich auf die siegreiche Schlacht bei Abukir, wo die britischen Schiffe die französische Flotte fast vernichteten und Admiral Horatio Nelson den Fürsten Esterházy besuchte. Der beigegebene Titel „Missa in angustiis“ weist auf die Bedrängnis durch die französische Revolution (1789) hin.

So spürt man schon beim „Kyrie“ die Bitte um Erbarmen angesichts der Kriegsgefahr, aus tiefer Not formuliert. Dass dann im letzten Teil der Messe plötzlich Trompeten als unerbittliche Kriegsfanfaren ertönen, hat seinen Grund in den kriegerischen Situationen.

Doch Haydns Messe ermuntert in allem Unheil doch dazu, den Glauben nicht zu verlieren. Einmal durch die beiden Kompositionen mit ihren überzeugenden Stärken und durch die qualitätsvolle Einstudierung durch Christoph Bogon, das erstklassige Kammerorchester und die vier ausgezeichneten Vokalsolisten kam ein Konzert mit geistlicher Musik zustande, das sich in die Reihe der Bogon´schen Konzerte einreiht: Chor und Orchester waren „Spitze“. Besonders hervorzuheben sind die beiden Solo-Sängerinnen und die beiden Solo-Sänger. Gudrun Sidonie Otto, die erste Preisträgerin im Schloss Rheinsberg war und in vielen Ländern als Sopranistin auftrat, faszinierte mit ihren Koloraturen erster Güte.

Die Altistin Daniela Bianca Gierok, die in vielen Oratorien, Opern und Kantaten glänzte, berückte durch ihre warme Stimme. Der auch als Dirigent der evangelischen Studetenkantorei Freiburg bekannte Tenor Florian Cramer hat schon in mehreren Kontinenten mit seiner Stimme Erfolge erzielt und bewies erneut seine sängerische Qualität.

Der Bassist Gerhard Nennemann kann auf zahlreiche Konzertauftritte in Europa, Israel, Südamerika und Ostasien zurückblicken und überzeugte auch in Schopfheim durch seine stimmliche und gestalterische Sangeskunst. Alle vier Stimmen setzten der Aufführung die Krone auf.

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