Schopfheim „Ein Filetstück der Naherholung“

Markgräfler Tagblatt
Die Stadt will das Sengelenwäldchen teilweise renaturieren. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Das Waldbiotop Sengelen wird renaturiert / Grillstelle auf „Holzrock“-Gelände bleibt

Mehr Natur und Pflege im Sengelen: Das vom Land als Waldbiotop eingestufte Wäldchen soll nach Willen des Gemeinderates in Teilen renaturiert werden.

Schopfheim (jab). Damit führt das Gremium das Entwicklungskonzept fort, das bereits vor über zehn Jahren in Kraft trat und mit dem Abriss der maroden Gebäude im oberen (Fest-)Bereich begann.

Die Spaziergänger sollen sich künftig nur noch in geordneten Bahnen – auf den Hauptwegen – bewegen. Die Trampelpfade sollen renaturiert werden, empfiehlt die Verwaltung.

Dazu will man dem natürlich Gang der Dinge ein wenig nachhelfen: Den Zugang zu den Trampelpfaden sollen Baumstämme und Aufgrabungen erschweren, auf dass die inoffiziellen Wege niemanden mehr zum Begehen und Beklettern einladen, erklärte Ordnungsamtsleiterin Cornelia Claßen; die Natur selbst erobere sich die Wege dann zurück.

Im selben Atemzug will die Stadt die Hauptwege instand setzen, die Laternenmasten an den Wegen und auf dem Festplatz beseitigen und am Wolfsbrunnen eine neue Sitzbank aufstellen.

Bei den Maßnahmen geht es zum einen um den Natur- und Artenschutz, zum anderen um die Verkehrssicherungspflicht. In einem Baumgutachten 2016 und bei einer Ortsbegehung nahmen Verwaltung, Naturschutzbeauftragte und untere Forstbehörde die Verhältnisse in Augenschein. Demnach gilt der untere Bereich als „Waldbiotop“, in dem der Besucher mit „waldtypischen Gefahren“ rechnen muss. Die Stadt habe hier keine erhöhte Verkehrssicherungspflicht, sollte aber zumindest die Trampelpfade schließen und entlang der Hauptwege eine gewisse „Grundpflege“ garantieren, so die Empfehlung.

Im oberen Bereich mit ehemaligem Tanzboden, Grillstelle und Festivalgelände des „Holzrock“, gilt hingegen eine erhöhte Sicherungspflicht. Gute Nachricht: Die Grillstelle auf dem Festgelände kann erhalten bleiben. Ursprünglich hatte das Landratsamt gefordert, dass diese verschwindet. In einer druckfrischen Stellungnahme wurde aus der Forderung nur noch eine Empfehlung – für die Stadtverwaltung willkommene Gelegenheit, diese Maßnahme nicht umzusetzen: „Wir wollen die Grillstelle behalten und dürfen das nun auch“, übersetzte Claßen die Ansage des Landratsamtes.

Tatsächlich werde die Grillstelle rege genutzt, bestätigte Kai Horschig aus eigener Anschauung, und schlug vor, dieselbe mit Steinen einzufassen.

Auswirkungen auf das „Holzrock“-Festival hätten die Maßnahmen im Sengelen übrigens nicht, erklärte Bürgermeister Christof Nitz auf Nachfrage von Peter Ulrich (SPD).

Artur Cremans begrüßte die Pflegemaßnahmen im Sengelen nachdrücklich, schließlich sei das Wäldchen ein „Filetstück der Schopfheimer Naherholung“.

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