Schopfheim Ein Fluchtweg fürs „Kultur-Kleinod“

Markgräfler Tagblatt

Museumskeller: Initiative sagt finanzielle Beteiligung zu / Förderverein soll sich im Januar 2018 gründen

Von Werner Müller

Vorhang auf für einen neuen Akt im Museumskeller-Drama: Beim Kampf um den Erhalt der beliebten Theater- und Kleinkunstbühne in der Altstadt zeichnet sich jetzt eine überraschende Wende ab.

Schopfheim. Wie mehrfach berichtet, steht der Veranstaltungsraum, den vor allem die Spielbühne für ihre Theateraufführungen nutzt, aus Gründen des Brandschutzes auf der Kippe. Der gesetzlich vorgeschriebene zweite Fluchtweg fehlt. Die Stadtverwaltung beziffert die Kosten für den Neubau eines solchen mit insgesamt 70 000 Euro und will diese Summe in Anbetracht der vorgesehene Nutzung nicht ausgeben.

Jetzt kommt vielleicht doch noch Bewegung in die Sache: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates jedenfalls trat Gerhard Abt, Mitglied der Spielbühne, ans Mikrofon und erklärte, er spreche hier im Namen der „Initiative Kultur im Museumskeller“.

Mit Blick auf die nunmehr 30-jährige Geschichte des Museumskellers als wichtiges „Kultur-Kleinod“ erinnerte er das Gremium an die Zusage, für dessen Erhalt „nichts unversucht zu lassen“. Nach mehreren Gespräche am

Runden Tisch habe der Bürgermeister selbst eine neue Expertise zu einem zweiten Fluchtweg angeregt. Hilke Hänßler habe diese vorgelegt und komme zum Schluss, die bauliche Maßnahme sei sowohl technisch als auch finanziell ohne weiteres machbar.

Nach den Plänen von Hilke Hänßler müsste die Stadt für den zweiten Fluchtweg eine Außentreppe vom Untergeschoss auf den Kirchplatz anbauen. Diese ermögliche eine Personenrettung „auf allerkürzestem Weg“.

Dieser Treppenanbau sei möglich ohne Veränderungen der Bausubstanz. Der technische Aufwand sei mit dem nachträglichen Neubau einer Kelleraußentreppe an ein Wohnhaus vergleichbar. Die Kosten betrügen nach Hilke Hänßlers Schätzung rund 36 000 Euro.

Die Kleinkunstszene wolle „gezielt und konkret“ dazu beitragen, betonte Gerhard Abt und ließ die Katze aus dem Sack. Er kündigte an, dass sich im Januar 2018 ein Förderverein gründen werde mit dem Ziel, ein Nutzungskonzept für den Museumskeller zu entwerfen und sich finanziell am Bau eines zweiten Rettungsweges zu beteiligen. Bereits jetzt lägen der Initiative finanzielle Zusagen in fünfstelliger Höhe vor – von Privatpersonen, Firmen und Einrichtungen. „Sie alle möchten das kulturelle Leben fördern“, so Abt.

Er wollte deshalb auch wissen, ob der Gemeinderat unter den oben genannten Voraussetzungen bereit wäre, den Museumskeller als Kleinkunstbühne weiter zu betreiben, die zugesagten Finanzierungsmittel seitens der „Initiative Kultur im Museumskeller“ für den erforderlichen Umbau einzusetzen und die Spielstätte „im Sommer 2018“ wieder zu eröffnen.

Eine endgültige Antwort erhielt Abt an diesem Abend freilich nicht. Der Bürgermeister erklärte lediglich, mit dem Thema befasse sich der Bauausschuss in einer Woche, endgültig entscheiden werde der Gemeinderat voraussichtlich in 14 Tagen.

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