Der christliche Glaube gab dem Ehepaar nicht nur Rückhalt, sondern füllte auch wesentliche Teile der Freizeit. Beide engagierten sich in der evangelischen Kirchengemeinde, sangen 52 Jahre lang gemeinsam in der Kantorei Schopfheim. Hildegard Schlinke machte dazu gerne Handarbeiten, der Ehemann war begeisterter Tourenradler und pflegte Haus und Garten. Gerne erinnern sie sich auch an gemeinsame Reisen, vor allem jene, die sie in die zwischenzeitlich zu Polen gehörende, alte Heimat führten. „Es war schön zu erleben, wie die Menschen, die in den Kriegsjahren Schlimmes erlebten durch die Deutschen, uns begegnet sind“, sagt Hildegard Schlinke. Und Kurt Schlinke fügt an, dass diese Freundlichkeit es leicht gemacht habe, zu akzeptieren, dass die Familien vor 75 Jahren alles Materielle verloren hatten.
Die diamantene Hochzeit feiert das Jubelpaar am morgigen Donnerstag nur im ganz kleinen Kreis, größer dann am Sonntag im Gottesdienst mit anschließendem Sektfrühstück.