Schopfheim Eine bleibende Form des Erinnerns

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Die ersten Stolpersteine werden in der Wallstraße verlegt.       Foto: dpa / Gregorio Borgia

Stolpersteine im Wiesental: Erste Verlegung ist am 20. Oktober vor dem früheren Auerbach’schen Haus

Schopfheim -  „Stolpersteine“ wurden in Europa schon viele verlegt. Sie sind, so die Initiatoren, „eine bleibende Form des Erinnerns an die Opfer der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten“.

Dass es in dieser Beziehung auch in der Markgrafenstadt und in der Umgebung Nachholbedarf gibt, weiß unter anderem Marianne Merschhemke. Sie gründete vor einem Jahr die Initiative für „Stolpersteine im Wiesental“ und plant zusammen mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern die erste Verlegung.

Zu dieser werden am 20. Oktober um 9 Uhr nicht nur zahlreiche Interessenten aus den Reihen der Wochenmarkt-Besucher, sondern auch der Kölner Künstler Gunter Demnig erwartet. Demnig hat in mehr als 20 Jahren über 80 000 solcher Steine in über 2000 Gemeinden Deutschlands sowie in 26 weiteren Ländern verlegt. Gemeinderat und Stadtverwaltung hatten die Aktion befürwortet.

Ziel der ersten Aktion dieser Art ist die Wallstraße 5, wo Familien wie die noch rechtzeitig nach Amerika ausgewanderten Wilhelm und Hermine Auerbach, aber auch Bella und Klara Auerbach oder beispielsweise die Familie Braunschweiger Unterschlupf fanden, ehe sie nach Auschwitz deportiert wurden.

„Weitere Stolpersteine werden folgen, wenn die Recherchen unter anderem von Inge Teipel und Andrea Menne Erfolg haben“, kündigte Merschhemke an. Und sie betont, dass sie keine Zweifel an Erfolgen der beiden Damen hat, die in Südbaden auf Achse sind, Archive, Gedenkstätten und Bibliotheken wie die in Emmendingen, Ihringen oder Breisach besuchen, wo sie im einen oder anderen Fall schon fündig wurden und Beziehungen dortiger Opfer zu denen im Wiesental entdeckten.

Um die Nachforschungen und die Verlegung der Messingblöcke, die den Namen der Opfer tragen und in den Boden vor den Häusern eingelassen werden, vorantreiben zu können, hat die Initiative die Stadtverwaltung mitsamt Bürgermeister Dirk Harscher ins Boot geholt und ihre Zusage erhalten, dass ein Spendenkonto eingerichtet wird, auf das Menschen ab sofort Gelder einzahlen können, die sich nicht aktiv an den Aktionen beteiligen können und deshalb den Wunsch äußerten, das Projekt finanziell zu unterstützen.

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