Mit Kritik, auch scharfer, umzugehen, bereitet ihm nach eigenen Worten kein Problem. „Das betrifft mich ja nicht als Person, sondern gilt dem Amt“, findet er und erklärt, dies habe er in den neun Jahren als Rathauschef in Breitnau durchaus gelernt.
Haberstroh sieht sich selbst als „Bürgermeister mit Leib und Seele“ und als „Schaffer“, der gerne etwas auf die Beine stellt. Für die Zukunft von Schopfheim hat er nach zwei intensiven Wochen voller Gespräche mit Bürgern, Vertretern von Vereinen, sozialen und gewerblichen Einrichtungen sowie zahlreicher Besuche in den Firmen schon ziemlich klare Vorstellungen.
„Das Wohl und Wehe der Stadt hängt von gesunden Betrieben ab, die Gewerbesteuer zahlen und Arbeitsplätze bieten“, betont der Kandidat und schlägt zugleich den Bogen zu den städtischen Finanzen. In Anbetracht der „sportlichen“ Investitionen in den kommenden Jahren gelte es „sehr gut hauszuhalten“, betont Haberstroh, zumal Schulcampus und andere Großprojekte die Reserven „auffressen“. Im Falle seiner Wahl werde er deshalb das Kosten-Controlling „zur Chefsache“ erklären, verspricht er.
Grundsätzlich wolle er „die Marke Schopfheim stärken“, so Haberstroh weiter. In der Altstadt, der Landschaft, der Gastronomie, in den Ortsteilen und in den florierenden Unternehmen stecke ungeheuer viel Potenzial, auch im Tourismus könne die Stadt „noch wesentlich mehr“ erreichen. „Schopfheim kann ein Leuchtturm werden im Landkreis und darüber hinaus“, ist Haberstroh überzeugt. Das stärke nach innen die Identifikation der Bürger mit dem Gemeinwesen und mache die Stadt nach außen noch attraktiver.
Ein Bürgermeister könne zwar „unglaublich viel gestalten“, glaubt Haberstroh. Dennoch brauche es in diesem Amt „ein großes Maß an Demut“ und an Fingerspitzengefühl. Zwar müsse ein Stadt-oberhaupt durchaus „Führung“ zeigen, doch alleine bewirken könne er gar nichts.
„Ich muss die Menschen von dem begeistern, von dem ich begeistert bin“, so lautet sein Wahlspruch. Insofern habe er „großen Respekt“ vor der Aufgabe in Schopfheim, die er aber als christlich geprägter Mensch optimistisch und mit „gesundem Gottvertrauen angehen will. Mit diesem Grundsatz sei er in seinem bisherigen Leben schließlich ganz gut gefahren.
Eine Sache ist für Josef Haberstroh indes schon jetzt sonnenklar: Sollten ihn die Schopfheimer im Oktober tatsächlich zu ihrem neuen
Schopfheim kann ein „Leuchtturm“ werden
Bürgermeister wählen, wird er selbstverständlich einer von ihnen. „Ich bin dann ganz da“, betont der Kandidat. Er werde natürlich seinen Wohnsitz umgehend nach Schopfheim verlegen. Schon jetzt suche er vorsichtshalber und „unverbindlich“ nach einer geeigneten Wohnung.
Josef Haberstroh, geboren am 18. März 1964 in Villingen, verheiratet, drei erwachsene Töchter
Abitur am Wirtschaftsgymnasium Furtwangen
Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim
Studium an der Fachhochsachule für Forstwissenschaft in Rottenburg a. N.
Büroleiter beim Staatlichen Forstamt in Kirchzarten
Bürgermeister in Breitnau seit September 2009