Schopfheim Eine Halle mit besonderem Flair

Markgräfler Tagblatt

Einweihung: „Wiechser Wohnzimmer“ - ein 3,4 Millionen Euro-Vorhaben - offiziell in Betrieb genommen

„Sie haben Ihr Wohnzimmer zurück“, freute sich Bürgermeister Dirk Harscher stellvertretend sicherlich für den Großteil der Bevölkerung: Nach zweijähriger Bauzeit ist die Mehrzweckhalle endlich fertig.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim-Wiechs. Nicht nur Ino Hodapp stellte bei der festlichen Einweihung des Bauwerks mit DIN-Maßen nach Euro-Norm zufrieden fest: „Was lange währte, ist endlich gut!“. Gleich drei „Schlüssel“ übergab Architekt Ingo Herzog an Bürgermeister Dirk Harscher als Hausherrn und Ortsvorsteher Ino Hodapp beim so sehr herbeigesehnten Einweihungsfest am Freitag: „Einen zum Vernaschen, einen aus Holz und den richtigen“.

Damit ist, wie Ino Hodapp und Dirk Harscher betonten, eine Odyssee zu Ende, die vor zehn Jahren mit der Einstellung von 40 000 Euro Planungskosten in den städtischen Haushalt begann. „2015 fasste der Gemeinderat den Beschluss zum Abriss der alten und zum Bau der neuen Halle, die damals mit 3,1 Millionen Euro veranschlagt wurde“, erinnerte Harscher an den Start des Projektes, der wegen diverser Probleme mit dem felsigen Untergrund nicht in den Schulferien im Jahr 2017, sondern „pünktlich zum Ferienende hin“ erfolgte.

Ein Jahr später musste die Stadt nochmals 200 000 Euro für die Außenanlagen locker machen. Und abgerechnet wurde der Neubau laut Harschers Aufstellung schließlich mit 3,4 Millionen Euro, was einer Abweichung von „unter zehn Prozent“ entspreche.

„Kostensteigerung ist durchaus vertretbar“

Dies sei, so der Bürgermeister, in Anbetracht der Probleme mit dem Boden, dem Anschluss an das Kindergartengebäude, der Installation eines Vereinsraumes mit separatem Zugang von außen und nicht zuletzt wegen des nicht oder kaum spürbaren Wettbewerbs unter den Handwerkern – für einige Gewerke gab es lediglich ein Angebot – „durchaus vertretbar“, zumal das Projekt vom Regierungspräsidium mit insgesamt fast 800 000 Euro „recht großzügig“ gefördert wurde.

Das „Wohnzimmer“ umfasst insgesamt 4,6 Kubikmeter umbauten Raum und ist bei einer Grundfläche von 900 Quadratmetern beinahe doppelt so groß wie die alte Halle, die bei 640 Quadratmetern Fläche 2,8 Kubikmeter Rauminhalt aufwies.

Das „Herzstück“, der Saal im „Sockelgeschoss“, ist mit 360 Quadratmetern um 90 Quadratmeter größer als zuvor. Schule und Sportler verfügen damit über eine Spielfläche nach DIN-Maßen, auf der nun Sportarten angeboten werden können, „die früher nicht möglich waren.“

Spielfläche jetzt mit DIN-Maßen

Großzügige Lagerräume und eine moderne Küche ergänzen das Raumangebot im unteren Hallenbereich, das im Erdgeschoss – paradoxerweise eine Etage höher – ein Sanitärtrakt, das Büro des Ortsvorstehers, eine große Empore für Zuschauer und ein Sänger- und Musikraum, der von außen zugänglich ist, ebenso perfektioniert wie die Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach, in welche die Stadt selbst kein Geld investieren musste.

Freuen dürfen sich die Hallenbesucher künftig auch über 38 Autostellplätze und nicht zuletzt über einen Pausenhof zwischen Schule und Halle, der hie und da ganz sicher wieder als Festplatz genutzt werden darf und wird.

Zu Beginn des von den sangesfreudigen Kindern des Kindergartens und der Grundschule sowie vom Musik- und Gesangverein erfrischend lebendig umrahmten Festaktes ließ Ino Hodapp in einem spannenden Rückblick den Werdegang des Projektes Hallenneubau, das vor allem „dank des grenzenlosen Optimismus von Altbürgermeister Christof Nitz erst möglich geworden“ sei, noch einmal Revue passieren.

Hodapp erinnerte an Schwierigkeiten, die ständig Änderungen der Terminplanung erforderten und die Kostenplanung ab und an auf eine harte Probe stellten. Ganz besonders erfreulich gewesen sei es deshalb, dass „der Gemeinderat immer hinter dem Projekt gestanden und alle notwendigen Änderungen mitgetragen“ habe.

Der Ortsvorsteher dankte aber auch den Vereinen für ihr Engagement und den umliegenden Ortsteilen und Gemeinden dafür, dass sie den über zwei Jahre notgedrungen heimatlosen Abteilungen des örtlichen Turnvereins Asyl gewährten.

Und er kam zum Schluss: „Was wir hier vor uns sehen, ist ein überaus gelungenes Werk, das in den nächsten 50 Jahren allen Anforderungen genügen wird.“

Nach einer bebilderten multimedialen Zeitreise unterstrich das dann nicht zuletzt Architekt Ingo Herzog, der sich „riesig“ darüber freute, dass die Stadt auf seine Änderungsvorschläge und Vorstellungen eingegangen sei und es damit ermöglicht habe, den Wiechsern „diese besondere Halle mit dem ganz besonderen Flair“ zu bauen.

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