Schopfheim „Eine Perle, die es zu erhalten gilt“

Petra Martin
Das Höhenbad in Schweigmatt bekommt dieses Jahr mehr Zuschuss. (Archivfoto) Foto: Werner Müller

Schwimmbad Schweigmatt: Gemeinderat gewährt Zuschüsse ohne die das Bad schließen müsste.

Schopfheim - Über die erneute Bezuschussung des Schweigmatter Höhenbads gab es im Gemeinderat unterschiedliche Meinungen.

Während bei den einen die Geldzuwendung hohe Wellen schlug, sahen andere dies als sinnvolle Investition in den Tourismus und in den Ortsteil an.

Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler) störte es, dass sie quasi automatisch jeden Zuschuss abnicken und ständig „Feuerwehr-Entscheidungen“ treffen solle. Man könne auch bei den Haushaltsberatungen diskutieren, ob der Zuschuss nötig sei; im übrigen müsse immer mitbedacht werden, dass es zwei Bäder in Schopfheim gebe, deren Technik etwa gleich alt sei.

Wie berichtet, ging es um eine Erhöhung des Zuschusses von 12 000 Euro, die die Verwaltung aber nur für 2019 gewähren wollte und nicht automatisch über die restliche Vertragslaufzeit bis Ende 2022, so dass sich der Zuschuss für 2019 auf 38 000 Euro beläuft. Einmalig ging es zudem um einen Sonderzuschuss von 15 000 Euro für die Neuanschaffung zweier 46 Jahre alter Pumpen.

Bürgermeister Harscher sprach sich für die Unterstützung aus. „Es brennt, die Pumpen sind kaputt, und wenn sie nicht ersetzt werden, kann das Bad nicht öffnen.“

Sinnvolle Unterstützung

Auch die SPD sah in den Zuschüssen eine sinnvolle Unterstützung. Fraktionsvorsitzender Artur Cremans erinnerte daran, dass das Schweigmatter Bad ehrenamtlich betrieben werde im Vergleich zum von einem Pächter geführten Oberfeld-Freibad. Im übrigen mache die Stadt nicht viel für den Fremdenverkehr. Das Schweigmatter Bad sei eine „Perle“, so Cremans, für die sich die SPD stark mache.

Fraktionskollege Peter Ulrich bekräftigte, es gehe um die Unterstützung des ländlichen Raums. Wenn nach Schließung einer Gaststätte nun auch noch das Bad dichtmachen müsse, gebe es nichts mehr.

„Wir müssen alle Kräfte bündeln, um das Bad zu erhalten“, forderte auch der Raitbacher Ortsvorsteher Willi Tholen. Er teilte mit, im Biosphärengebiet gebe es Initiativen, bei denen zum Beispiel Firmen mit ihrer Unterstützung für ein Schwimmbad werben. Es stecke viel Ehrenamt dahinter, so Tholen, außerdem gehe es um die Aufwertung des ländlichen Raums.

Andreas Blum (Unabhängige) merkte zudem an, dass durch neue Pumpen Energie eingespart werde und die Kosten im Nu wieder drin seien. Jürgen Fremd erklärte, auch die Grünen unterstützten die neuerliche Bezuschussung.

Kein Sanierungsstau

Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) fragte nach einem Sanierungskonzept für das Schweigmatter Bad für die nächsten Jahre. Bürgermeister Harscher teilte indes mit, dass es keinen Sanierungsstau gebe.

Heidi Malnati (CDU) erkundigte sich, ob das Schweigmatter Bad auch mal die Eintrittspreise erhöht habe, um Einnahmen zu generieren. Dies bestätigte Thomas Jost vom Schweigmattverein, der bei dem Tagesordnungspunkt als befangen galt und nicht mit abstimmen durfte. Mehrfach seien die Preise angehoben worden.

„Uns ist nicht daran gelegen, das Bad zu beerdigen“, verteidigte Kai Horschig die Position der Freien Wähler. Vielmehr gehe es der Fraktion um Transparenz. So könnte es erhellend sein, festzustellen, wie viel Euro die Stadt pro Bürger draufzahle. Hildegard Pfeifer-Zäh betonte, sie störe es, ständig „Feuerwehr-Entscheidungen“ treffen zu müssen.

Artur Cremans erklärte indes, falls untersucht wird, wie viel die Stadt pro Bürger dazuzahle, müsse dies konsequenterweise auch für Stadthallenbesucher, VHS oder Museum gemacht werden.

Schließlich stimmte der Gemeinderat den beantragten Zuschüssen zu.

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