Schopfheim Eitel Sonnenschein und ein paar Spritzer

Werner Müller

Freibad: Schwimmmeister Mathias Wüst zieht „sehr gute“ Saisonbilanz / Knapp 35 000 Besucher   

Schopfheim - Kein Schlag ins Wasser: Trotz Kurz-Saison und Corona – im Freibad im Oberfeld herrscht bis in diese späten September-Tage hinein nicht nur im meteorologischen, sondern auch im übertragenen Sinne eitel Sonnenschein.

„Die Bilanz ist sehr gut, vor allem unter diesen Umständen“, freut sich Mathias Wüst, Schwimmmeister und Chef im Freibad. Wenn die Kassenhäuschen am heutigen Samstag zum letzten Mal schließen, dürften knapp 35 000 Gäste das Drehkreuz passiert haben, und das obwohl die Saison aufgrund der Pandemie mit mehrwöchiger Verspätung – erst Ende Juni – beginnen durfte.

Mathias Wüst ist denn auch mehr als zufrieden und weiß sich darin mit seinem Team und allen Badegästen einig.

„Wir alle sind sehr froh, dass wir das Bad überhaupt öffnen konnten“, betont er und verknüpft dies im Namen aller mit einem Dank an die Stadt und den Betreiber sowie an den Gemeinderat, der den Sonderzuschuss für den Badebetrieb beschlossen hatte (wir berichten).

„Dafür gab es von allen Seiten viel Lob“, so Wüst, zumal in etlichen Gemeinden im Umland die Freibäder dieses Jahr geschlossen blieben.

Das feucht-fröhliche Treiben in Becken und auf der Liegewiese lief nach Angaben des Schwimmmeisters „weitgehend friedlich“ ab. Es gab für ihn und seine Mannschaft nur selten Grund, mit erhobenem Zeigefinger dazwischenzugehen.

„Die große Mehrheit der Badegäste hielt sich auch an die Abstandsregeln“, berichtet Wüst. Damit die Hygieneregeln nicht in Vergessenheit geraten, erinnerten die Schwimmmeister vier bis fünf Mal am Tag über Lautsprecher an deren Beachtung.

Das „einzige Problem“ sei im Zusammenhang mit der Maskenpflicht in den Gebäude aufgetreten, berichtet Wüst. Vor allem zu Anfang habe es doch eines gewissen „Nachdrucks“ bedurft, den einen oder anderen Badegast daran zu erinnern, dass oben ohne nichts geht. „Bei 95 Prozent hat es aber super funktioniert“, so der Schwimmmeister.

Insgesamt sei der Badebetrieb in sehr „entspannter Atmosphäre“ über die Bühne gegangen. Dazu trug sicher auch der Umstand bei, dass sich aufgrund der Corona-Situation deutlich weniger Gäste auf dem Gelände und in den Fluten tummelten – gleichzeitig nie mehr als 800 nämlich. Das ist laut Mathias Wüst gerade mal ein Drittel dessen, was zu normalen Zeiten das Freibad bevölkert.

Bei einer speziellen Gruppe indes war der Andrang enorm: den Frühschwimmern. Von den 176 Personen, die sich ein solches Saisonticket ergattert hatten, zogen täglich zwischen 6 und 8.45 Uhr sage und schreibe im Schnitt fast 160 ihre Bahnen. Da gerät sogar Mathias Wüst ins Schwärmen: „Sensation“.

Ein bisschen schade ist in seinen Augen deshalb, dass ganz zum Schluss noch ein Schuss Wermut die Badewasserqualität trübt – der Zoff um das Gültigkeitsdatum (30. September) für die Frühschwimmer-Tickets. Fritz Lenz hatte, wie berichtet, diesbezüglich einen „Vertragsbruch“ moniert, weil das Freibad schon mehrere Tage früher dicht macht. „Schade“, sagt Mathias Wüst dazu.

Diese Kritik von Fritz Lenz teilt seiner Meinung nach nur eine „kleine Minderheit“ der Frühschwimmer. Er und seine Mitarbeiter hätten die Betroffenen schon zu Beginn der Saison auf das falsche Datum hingewiesen und sie über den Fehler im digitalen Ticketsystem aufgeklärt.

Der Wirbel ist in Mathias Wüsts Augen umso unverständlicher, als die Frühschwimmer für die 40 Euro, die das Saisonticket kostete, an 40 Tagen zu früher Stunde auf ihre Kosten kamen – das ergibt einen Tageseintritt von gerade mal einem Euro.

„Das ist doch ein Top-Angebot“, meint der Schwimmmeister und lässt sich durch die paar Spritzer zum Schluss das ansonsten glasklare Badewasser ganz und gar nicht trüben

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