Das Gute der Stecknadel
Im Alphabet unter „H“ folgte Homer, der Dichter der Epen, der „Ilias“ und „Odyssee“. 15 693 Verse in 24 Gesängen unterteilt, das würde den Rahmen sprengen, deswegen suchte Ulla Schmid nur den ersten Gesang aus, ein paar Zeilen, denn die Geschichte ist nicht einfach zu verstehen und anstrengend. Man müsste sich schon in der Antike, bei Göttern und Helden auskennen; aber vielleicht bekommt man Lust, das über den Raub der schönen Helena mal nachzulesen. Leichter war es bei Erich Kästner und seinem oft verfilmten „Emil und die Detektive“. Aber wer kennt hier schon das 14. Kapitel („Stecknadeln haben auch ihr Gutes“)? So viel sei verraten: Die Einstiche in die Geldscheine waren ein wichtiges Indiz. Es folgten noch der britische Schriftsteller Richard Kipling mit einer längeren Episode aus dem „Dschungelbuch“, aber auch eine, die man nicht so kennt, vom Findelkind Mogli in der Wolfshöhle.
Und zum guten Schluss durfte Karl May nicht fehlen, die Einleitung zu „Winnetou I“, wo der Autor in der Ich-Form als Anwalt der Indianer spricht. Jungs suchen heute wieder Karl May-Bücher, wusste eine Besucherin, Ursula Friedrich, die ehrenamtlich in der Buchschachtel aushilft. Sollte man gar nicht denken, aber Old Shatterhand und der edle Apachenhäuptling faszinieren nicht nur die ältere, sondern auch die Internet-Generation!
Die nächste und letzte Lesung ist am Mittwoch, 5. September, um 15 Uhr und geht von Nauclerus bis Scott.