Dabei spielen Erinnerungsmomente eine große Rolle, die sich sowohl in der bevorzugten Materialkombination Ton und Eisen als auch in den Ölbildern feststellen lassen.
Die Künstlerin Christine Fausten, die den Kontakt zu Kuriki hergestellt hatte, sprach in ihrer Einführungsrede von der „Poesie der Erinnerung“.
Es sind vor allem Erinnerungen an die Jugend, an Tierformen wie das Euter einer Kuh, aber auch an religiöse Momente, Shinto-Rituale, Feste und Feiern, aber auch an japanische Musikinstrumente.
Ebenso zeigt sich in Kurikis Arbeiten der Respekt vor der Natur.
Ein Alleinstellungsmerkmal sind die Materialien, denn wann hat man je eine solche Verbindung von weißer Keramik und Eisenelementen gesehen?
Asiatisch wohltuende Harmonie
Diese Gegensätzlichkeit der Werkstoffe bringt Kuriki in eine asiatisch wohltuende Harmonie. Er verwendet Ton aus seiner Geburtsstadt und arbeitet oft Papier ein, was man an feinen Strukturen sieht. Anfänglich hat er gegenständlicher gearbeitet, jetzt mehr abstrakt, auch wenn noch gewisse gegenständliche Assoziationen möglich sind. Die Freude am Material gehört mit zu diesem Künstler, der eine persönliche Handschrift entwickelt hat und einen freien Weg suchte, um eigene zeitgenössische Werke zu schaffen. Dass er dabei wieder zurückgegangen ist zu seinem Vater, der in Japan ein berühmter Keramiker war, ist eine biografische Notiz.
Manche Formen aus den Objekten entdeckt man in Kurikis Malerei und einer Serie postkartengroßer Zeichnungen wieder. Die Motive bedingen sich gegenseitig. Auch die kleinen Ölbilder haben Formen aus dem Alltag, von Kanne bis Vase. Eigens für die Ausstellung hat der Künstler zwei Auflagen von Farbholzschnitten angefertigt, die einen eigenen poetischen Reiz haben.
Beim Aufbau wurde darauf geachtet, dass die Werkschau symmetrisch angeordnet ist und etwas Meditatives und Klares ausstrahlt. Man sollte sich diese Ausstellung also nicht entgehen lassen, sie ist etwas ganz Besonderes.
Weitere Informationen: Die Ausstellung ist bis zum 3. November im städtischen Museum zu sehen. Öffnungszeiten sind mittwochs von 14 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr.