Manege frei für den Zirkusnachwuchs: Mit einer zweistündigen Show begeisterten Dutzende kleiner und ganz kleiner Akrobaten und Clowns, Taubenbändiger und Feuerspucker ihr Publikum im proppenvollen Zirkuszelt des Familienzirkus Lamberti. Von Anja Bertsch Schopfheim. Unter der Obhut von evangelischer Bezirksjugend, Kiwanis Club Wiesental, Zirkusfamilie Zinnecker und dem Familienzentrum hatten über 100 Kinder fünf aufregende Tage in der Manege verbracht und eine tiefe Prise Zirkusluft geschnuppert. Am Freitag stand zum großen Finale die Abschlussvorstellung auf dem Programm, bei der die stolzen Steppkes zeigen konnten, welche Kunststücke sie die Woche über geübt hatten. Kombiniert mit dem waschechten Zirkus-Drumherum aus Licht- und Musikeffekten, verheißungsvollen, von den Kindern selbst ersonnenen Künstlernamen, mit Kostümen und aufwendigem Make-Up ergab das eine rundum stimmige Show zwischen drollig, witzig und faszinierend. Radschlagen, Menschenpyramide und Purzelbäume in allen Variationen gab es unter der Rubrik Bodenakrobatik von den „Zehn Flippies“ zu sehen, die „Deckenstars“ stellten bei den Figuren am Ring Kraft und Wendigkeit unter Beweis, und die „Flying Angels“ ließen dem Publikum am Vertikaltuch mehr als einmal den Atem stocken, wenn sie sich auf verwirrend-verschlungenen Wegen elegant ins Vertikaltuch wickelten, um sich dann blitzschnell und auch mal saltoschlagend wieder zu „entfesseln“. Hochkonzentriert waren „Les enfants du câble métallique“ beim Seiltanz am Werk, und die „Sieben Zwerge“ lieferten mit Hilfe des Minitrampolins eine rasante Flugrollen-Show. Auch in Sachen Tanz und Choreografie gab es eine Menge Hingucker: Eine Schar von Zauberern und Hexen wirbelte auf ihren Reisigbesen um den großen Zauberkessel herum, und während bei den „Black Hullas“ mit kreisenden Hüften, Armen und Beine der ganze Körper in Aktion war, lieferte die Bodypercussion-Truppe an einem Tisch allein mit Händen und Plastikbechern eine raffinierte rhythmische Choreografie ab. Während in der einen Einlage die „Schwingenden Tauben“ ihre selbst gebastelten Pois mitsamt Bändern flattern und wirbeln ließen, brachten in der nächsten Nummer die Kinder echte Tauben zum Tanzen. Von der Zauberertruppe gab’s den Klassiker der zersägten beziehungsweise durchdolchten Jungfrau zu sehen – der Trick gelang zum Glück. Eine buchstäblich heiße Nummer lieferten die Feuerspucker ab, die mächtige Feuerbälle unter die Zirkuskuppel schickten. Zwischen den einzelnen Nummern sorgten Clowns mit ihren Einlagen für jede Menge Lacher: Mal war’s ein Sketch mit lustigen Versprechern, mal eine pantomimische Fotosession der ganz eigenen Art. Und nicht selten mussten die Eltern mehr oder weniger freiwillig eine Hauptrolle übernehmen, in denen sie ihre Sprößlinge mit gutmütigem Spott vorführten.