Schopfheim Flammensäulen auf der Bühne

Markgräfler Tagblatt
Zwei Stunden volle Dröhnung: „Stahlzeit“ setzte der „Rammstein“-Tribute-Show lautstarke Akzente. Foto: Gerd Lustig Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: „Stahlzeit“ in der Stadthalle Schopfheim: Brachial-Rockshow begeistert 1000 Besucher

Von Gerd Lustig

Dreckverschmierte Gesichter, dunkle Kutten, finsterer Blick: Furchteinflößend ist die Show der Formation „Stahlzeit“ aus dem Osten der Republik. Halloween – das scheint gegen dieses Donnerwetter und das Feuerwerk dieser Rammstein-Tribute-Band allenfalls wie Kindergeburtstag.

Was das Sextett nach dem fulminanten Auftritt im vergangenen Jahr auch jetzt wieder abzog, war eine Brachial-Rock-Show vom Feinsten.

Das Motto dabei: Nur die Harten kommen durch. Denn knappe zwei Stunden gab es in der Stadthalle ordentlich was auf die Ohren, derweil die diversen Feuershows ganz schön heiß wurden. Und den rund 1000 Besuchern hat’s gefallen.

Mal bläulich schimmernd, dann rötlich, ins Grüne und Gelbe übergehend und schließlich bis hin zu gleißendem Weiß: Mit einer perfekt abgestimmten Laser- und Lichtshow setzten „Stahlzeit“ allein schon hier die ganz besondere Note. Funkenflug und Goldregen, einmal drei der Musiker als Feuerspucker: Da reihte sich ein Hingucker und Knalleffekt an den anderen, ganz so, wie es das große Vorbild „Rammstein“ ebenfalls bei den Konzerten zelebriert.

Und dass Frontmann Heli Reißenweber dem Rammstein-Sänger Till Lindenmann nicht nur verblüffend ähnlich sieht, sondern auch noch genau dessen sonore Stimme in die Halle grölt, grunzt und röhrt, ist geradezu das i-Tüpfelchen.

Viel besser hätte es das Original nicht inszenieren können. Anfangs werden die Fans in der Stadthalle aber schon auf eine kleine Probe gestellt. Die Zeiger der Uhr waren bereits eine halbe Stunde über dem ursprünglich angesetzten Konzertbeginn. Als irgendwann ein lautstarkes Pfeifkonzert einsetzte, da startete auch endlich der Countdown per Video. Dann eine Explosion wie ein Urknall, Feuerwerk, harte Gitarrenklänge – und schon war die Warterei vergessen, versprühten „Stahlzeit“ ihren martialisch-brutalen und rauen Charme mit Bombast-Attitüde.

Das fulminant inszenierte Gesamtkunstwerk zeigte schnell Wirkung bei den Fans und sorgte nahezu ausnahmslos für Verzückung, Staunen und Begeisterung. Die kompromisslose Pyro-Show lässt immer mal wieder den heißen Feuerschwall von der Bühne deutlich spüren. Doch keine Angst: Die zuweilen ängstlichen Blicke der Feuerwehrmänner gen Hallendecke waren eigentlich unbegründet. Das ehrwürdige Gemäuer hat die explosive Show unbeschadet überstanden.

Hemmungslos-bedenkenlos, unfassbar skrupellos, kompromisslos und aufsehenerregend: So haut das Sextett einen „Rammstein“-Knaller nach dem anderen raus. Ein Wow-Effekt jagt den nächsten. Es ist eine Liveshow ohne Wenn und Aber, es reiht sich ein Rock-Metal-Geschütz an das andere. Es wird heiß, nebelig und vor allem verdammt laut. „Feuer frei“ heißt einer der Songs – und das ist verdammt ernst gemeint. Immer wieder schlagen meterhohe Flammensäulen in Richtung Hallendecke. Sänger Reißenweber ballert einen schweißtreibend Brachialsong nach dem anderen ins Publikum. Es geht voll ab. „Gott weiß – ich will kein Engel sein“, singt er schließlich bei der Zugabe und dem wohl bekanntesten „Rammstein“-Song. Und dafür gaben sich „Stahlzeit“ wirklich alle Mühe.

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