Schopfheim Frank Pfeiffer ist Oberzunftmeister

Ines Bode

Narrenzunft: 2023 VOB-Treffen in Schopfheim / Abriss der Kulturfabrik bereitet großes Problem

Einstimmig wurde Frank Pfeiffer bei der Jahresversammlung der Narrenzunft zum neuen Oberzunftmeister gewählt. Pfeiffer ist seit Jugendtagen der Fasnacht verbunden, initiierte Jahre später etwa den Lumpenball im Narrenkeller und machte 2018 als Statthalter „Frank us di Hanfi“ von sich reden.

Von Ines Bode

Schopfheim. In den Mittelpunkt seiner ersten Ansprache stellte Pfeiffer das Miteinander. „Wir können nur miteinander Fasnacht machen, nur das zählt“, teilte er den recht zahlreich Versammelten im Vereinskeller mit. Zunft und Zinken seien verbunden, „alle g‘höre z’sämme“. Das sind im Schopfheimer Fall 1200 Narren. Der neue Ozume bedankte sich für das Vertrauen, und sagte: „Ich hoffe, dass ich niemanden enttäusche“.

Zunftmeister Ralf Völz teilte eingangs mit, er hoffe, dass man im Vorfeld alles richtig gemacht habe. Im letzten halben Jahr oblag ihm die Verantwortung, er betonte, man sei immer handlungsfähig gewesen. Sein Dank galt vielen, darunter Fritz Trefzger und Mirco Radtke.

Bürgermeister Dirk Harscher wertete die Einstimmigkeit der Wahl als „eindeutiges Zeichen“. Das bekundete ein zweifacher hörbarer Applaus.

Frank Pfeiffer kündigte für den Herbst 2023 ein Großereignis an, das sein Vorgänger Hanspeter Meyer angeschoben hatte. Geplant sei ein Konvent-Wochenende des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte (VON). Von Freitag bis Sonntag werden sich über 500 Vorstandsmitglieder aus dem Verbandsgebiet in Schopfheim aufhalten.

Bereits jetzt steht fest, dass die Stadt den Narren entgegenkommt. Für diesen Konvent müsse man sich bewerben, so Pfeiffer, und die Unterlagen laufen über den Tisch des Rathauschefs. Pfeiffer nutzte weiter die Chance, auf ein drohendes Problem zu weisen. Im Gespräch sei, die Hebelschule nicht zu veräußern. Vielmehr sollen dort VHS und Kulturfabrik einziehen. Die alte Kulturfabrik werde abgerissen und neu gebaut. Jedoch lagern die Narren dort ihr ganzes Equipment. Alles, was für Kampagnen, Umzüge und Sommerfeste wie die Buden benötigt werde. Die damit verbundenen Abwicklungen und Geräusche am Standort der Hebelschule sieht die Zunft problematisch.

Es gebe kaum Parkplätze, und den nicht zu vermeidenden Lärm vertrage die Altstadt nicht. „Ohne gleichwertigen Ersatz können wir die Fasnacht beerdigen.“

Auf Grund ungünstiger Vertragsänderung könnte die Zunft „schnell obdachlos“ werden, so Pfeiffer. Harscher äußerte sich dazu nicht konkret, gab aber im Verlauf des Abends an, die Fasnacht liege ihm am Herzen.

Die Bilanz füllte einen Großteil der Sitzung, erörtert wurde der Zeitraum bis 2019. Bis zum 1. März, die Buurefasnacht lief auf vollen Touren, sei alles zufriedenstellend gelaufen.

Dann war wegen Corona alles anders. Kanzelar Mirco Radtke resümierte, man habe das Beste rausgeholt. Der neue Zunftabendmeister und bisherige Vize Erich Lacher bedauerte, dass sein Vorgänger Jeannot Weißenberger nach über 30 Jahren sein Amt abgab. „Das kam nicht überraschend.“

Gute Nachricht sei, dass sich ein Nachfolger für den Vizeposten fand. Weißenberger erhielt Applaus und einen Präsentkorb (mit Bio-Schorle).

Säckelmeisterin Doris Karle rechnete Ein- und Ausgänge vor, um mit einem soliden Guthaben zu schließen. Laut Prüfung wurde die Kasse „hervorragend“ geführt.

Wahlen: Oberzunftmeister Frank Pfeiffer, Zunftmeister Ralf Völz, Zeremonienmeister Fritz Trefzger, Kanzelar Mirco Radtke, Säckelmeisterin Doris Karle, Mundschenk Kai Horschig, Vize Petra Invernale, Zunftabendmeister Erich Lacher, Stellvertreter Roland Schwald, Zunfträte Birgit Reissner, Harald Bäumle, Olaf Schmidt und Rolf Denner. Oberfuchs Simon Di Martino.

Ehrungen: Der VON-Orden in Gold ging an Oliver Schaubhut und Andreas Gsell (beide Städtlizinken). Den VON-Orden in Silber erhielten Sandra Straub (Hexen), Ralf Stocker (Städtli), Thomas Trambetzki (Sternen) und Salvatore Invernale (Füchse). Den VON-Orden in Bronze bekamen Manuel Dollinger (Auma), Karin Gsell und Mike Markstahler (Städtli), Florian Sprich (Füchse).

Der Verdienstorden der Narrenzunft ging an: Ramon Philipp, Gabriel Glatt, Susanne Glatt (Enninger), Jenny Di Martino, Stefanie Kiefer, Katrin Sieg, Eva Kärcher (Füchse), Monika Hisam, Stefanie Wetzel-Dickhaut (Städtli), Julia Walter (Auma) sowie Jenny Post und Gerhard Wallasch (Hexen).

Mitglieder Narrenzunft: 59.

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