Der Pfarrer mahnte, an die Schrecken der Kriege zurückzudenken, aber auch vorauszuschauen „auf die Bewahrung von Frieden, Demokratie und Menschenrechten“. Schmitthenner erinnerte an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren endete, 17 Millionen Menschen das Leben kostete und 1919 zur Gründung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge führte, der 1922 vorschlug, einen solchen Gedenktag dauerhaft zu installieren.
Die Opfer des Ersten Weltkriegs hätten die Nazis nicht davon abgehalten, einen neuen Angriffs- und Vernichtungskrieg zu beginnen. Sie hätten, so Schmitthenner, die Gefallenen sogar als Rechtfertigung für eine Vergeltung genommen und damit „die mentale Basis für kriegerische Rhetorik“ geschaffen. Die Erinnerung daran sei Anlass, darauf hinzuweisen, wie nötig es ist, aus der Geschichte zu lernen und zu lehren. „Nur Versöhnung, Kooperation und Verständigung schaffen dauerhaften Frieden“, betonte Schmitthenner, und diese Erkenntnis sei besonders wichtig in Zeiten, „in denen der Chauvinismus zunimmt und nationalistisch-fremdenfeindliche Parolen immer weiter vordringen“. Dauerhafter Frieden benötige Offenheit, Beharrlichkeit und Vertrauen – „im Gebet und im Engagement für unsere Welt“, sagte der Pfarrer. Dazu gehöre es, Ursachen von Kriegen zu verstehen, Schuld zu benennen und diese auch einzugestehen.