Hatte das Basler Amateurorchester, dessen Name auf die chemische Industrie hindeutet, dessen Mitglieder aber nicht nur auf diese Branche beschränkt sind, sondern aus verschiedenen Nationen und Berufen kommen, die Gattungen der Werke und ihre Charaktere schon mal gut getroffen, so war die abschließende „Romeo und Julia“-Suite das Tüpfelchen auf dem i.
Ballettmusik ist oft eine instrumentale Delikatesse und auch diese Bearbeitung von Andreas Wins, der die Stimmen aus dem großen Orchester für eine kleine Besetzung umsetzte, konnte sich hören lassen.
Temperamentvoll und gefühlvoll wurden die einzelnen Szenen wie Romeo, die Amme, die junge Julia, Tanz der Ritter, die Balkonszene, Pater Lorenzo, Romeos Rache für Mercutios Tod und Julias Tod geschildert.
Dass man die dramatischen Szenen so richtig mitbekam, war der handlungsstiftenden Kraft eines Videos zu verdanken, einer Ballettaufführung des Mariinsky-Balletts, die das KOBC auf Youtube gefunden hat und auf Leinwand projizierte.
So bekam man viel von der tragischen Geschichte Shakespeares mit, zur live gespielten packenden Musik Prokofjews. Dem konnte sich niemand entziehen - zumal in dem starken Nachhall des Kirchenraums.
Das nächste Konzert in der Kirchenmusikreihe, eine Matinee am 17. Mai („Sax und Hall“) spielt sogar speziell mit dem Klang des Raums.