Schopfheim Für Leseratten wird’s teurer

Markgräfler Tagblatt
162 000 Entleihungen zählte die Stadtbibliothek 2019. Foto: Markgräfler Tagblatt

Stadtbibliothek: Erhöhung der Gebühren ist Ratsthema

Schopfheim (wm). Schmökern kostet künftig (etwas) mehr: Die Nutzer der Stadtbibliothek müssen ab kommenden Jahr wohl etwas tiefer in die Tasche greifen.

Der Gemeinderat befasst sich in seiner nächsten Sitzung jedenfalls mit einer Erhöhung der Gebühren. Falls das Gremium der Empfehlung der Stadtverwaltung zustimmt, müssen Erwachsene als Jahresgebühr künftig 30 Euro berappen, Jugendliche von elf bis 18 Jahren 25 Euro und Partner (ehemals Familie) 30 Euro. Das sind jeweils fünf Euro mehr als bisher. Kinder unter elf Jahren bleiben weiter gebührenfrei.

Teurer wird’s auch für den, der die Ausleihfrist überzieht – ab dem ersten Tag kostet’s drei Euro Mahngebühr (bisher zwei), nach einer Woche sind’s fünf Euro (bisher vier), nach drei Wochen deren acht (bisher sechs), und nach fünf Wochen schon 13 Euro (bisher elf).

Nach Auffassung von Bibliotheksleiterin Katja Benkler ist nur eine solch „moderate Anhebung vertretbar“ , da die Schopfheimer Bibliothek im Vergleich mit anderen in der Region schon jetzt im oberen Gebührenspektrum liege. Andererseits seien die Gebühren seit Jahren allerdimgs auch nicht mehr gestiegen.

Die Bibliotheksleiterin verweist im Übrigen darauf, dass die Bildungseinrichtung selbst schon etliche Sparmaßnahmen getroffen habe, indem sie beispielsweise die Anzahl der nicht kostendeckenden Autorenlesungen auf zwei pro Jahr reduziert habe.

Im vergangenen Jahr habe die Einrichtung einen Kostendeckungsgrad von 16 Prozent erreicht – das liege „deutlich über dem Durchschnitt“ sowohl im Regierungsbezirk Freiburg als im Land Baden-Württemberg.

Die Bibliothek kann sich nach den Worten ihrer Leiterin auch sonst sehen lassen. Bei den Entleihungen pro Einwohner liege sie kreisweit an der Spitze, bei den Ausleihzahlen im ersten Drittel und bei den Öffnungszeiten „weit über dem Durchschnitt“ – und das alles mit einer „sehr dünnen Personaldecke“.

Katja Benkler plädiert dafür, den Medienetat der Bibliothek nicht zu kürzen. Der sei nötig, um die Erneuerungsquote von zehn Prozent zu gewährleisten. Genau da hat die Stadtbibliothek nach ihren Angaben durchaus Nachholbedarf. Laut fachlichen Empfehlungen sei es erforderlich, den Medienbestand im Lauf von zehn Jahren einmal komplett auszutauschen, um für die Nutzer attraktiv zu bleiben. In der Stadtbibliothek sei jedoch fast ein Drittel des Bestands älter als zehn Jahre.

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