Schopfheim VHS-Fusion: Ampeln stehen auf Grün

Hans-Jürgen Hege
Auf Fusionskurs mit der Volkshochschule Oberes Wiesental ist die VHS Schopfheim. Foto: Archiv

VHS-Ausschuss: Verhandlungen mit der Volkshochschule Oberes Wiesental können beginnen

Schopfheim - Alle Ampeln auf Grün: Zwischen der VHS der Markgrafenstadt und der Volkshochschule Oberes Wiesental bahnt sich eine Fusion an.

Der VHS-Ausschuss sprach sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür aus, dass die Leitung der hiesigen Bildungseinrichtung mit dem möglichen Partner Gespräche über einen Zusammenschluss aufnimmt und ein Konzept für die künftige Kooperation ausarbeitet.

Der Fusionsgedanke ist nicht neu. Schon zwischen 2015 und 2018 fanden „mehrere in die Tiefe gehenden Gesprächen“ zwischen beiden Seiten statt. Das Projekt lag jedoch auf Eis, nachdem der Gemeinderat der Stadt Zell beschlossen hatte, „eine eigene Lösung zu prüfen“. Die Gespräche kamen erst jetzt wieder ins Rollen, weil die VHS Oberes Wiesental erneut einen Vorstoß unternahm und sich herausstellte, dass beide Seiten „offen für eine Fusion“ sind (wir berichteten).  

Nun also soll „ein Zusammenschluss mit der VHS Oberes Wiesental geprüft werden“, weil vor allem im Interesse der Teilnehmer an Kursen und Unterrichtseinheiten Qualitätssteigerungen und Synergieeffekte zu erwarten sind. In den Gremien habe man bisher zumindest ganz klar festgestellt, dass mit der Fusion „eine Verbesserung und Bündelung des Angebotes zu erreichen ist“.

Damit gab sich schließlich auch Jeannot Weißenberger (CDU) zufrieden, der feststellte: „Wir beschließen heute nicht die Fusion, sondern ebnen mit unserem Beschluss nur weiteren Gesprächen den Weg.“

Entscheiden muss endgültig der Gemeinderat.  Im kommenden Jahr, so Bürgermeister Dirk Harscher, seien nach den positiven Vorgesprächen konkrete Fusions-Modalitäten auszuhandeln. Gelinge das mit einem für alle akzeptablen Ergebnis, stehe der Fusion im Jahr 2023 nichts mehr im Weg.

Der Ausschuss blickte indes nicht nur  in die ferne Zukunft. Das Gremium beschäftigte sich außerdem mit den aktuellen Finanzen der VHS. „Für das Wirtschaftsjahr 2022 schließt der Erfolgsplan voraussichtlich mit einem Verlust von 148 000 Euro ab“, kündigte Kämmerer Thomas Spohn an. Für das laufende Jahr 2021 zeichne sich ein Verlust von 149 000 Euro ab. Gründe dafür seien die zeitweise Schließung der VHS wegen Corona und die extrem gestiegenen Hygieneanforderungen nach Wiederaufnahme der Kurse. Überbrückungshilfen konnte man laut Asal nicht in Anspruch nehmen, weil „die VHS als Eigenbetrieb kein Unternehmen darstellt“.

Für den voraussichtlichen Verlust Jahr 2022 steht laut Thomas Spohn nach einem Gemeinderatsbeschluss die Stadt mit 100 000 Euro gerade. Zudem sei mit einem Landeszuschuss in Höhe von 65000 Euro zu rechnen, der sich aus den förderfähigen Unterrichtseinheiten ergibt.

Bei den Teilnehmergebühren ist fürs kommende Jahr eine Erhöhung von rund 18 000 Euro vorgesehen. Auch für die Dozenten schlagen 8000 Euro mehr für Honorare zu Buche als bisher.

Außerdem rüste die VHS technisch ein wenig auf. Sie erhält einen Selbstlernplatz, einen Beamer, Leinwände, Tablets, Büromöbel und ein Smartboard. Auf der Einkaufsliste stehen zudem Geräte für ein hybrides Klassenzimmer, damit gleichzeitig Präsenz- und Online-Unterricht stattfinden können. Neben einem Notebook sind auch Lautsprecher, Kameras und Mikrofone notwendig.

Für Thomas Spohn ist klar: „Nach einer Fusion werden die Kosten neu aufgeteilt.“ Er gehe nicht davon aus, dass sich der finanzielle Aufwand für die Stadt gravierend ändern werde.

Auf die Nachfrage von Stadtrat Thomas Gsell (SPD), ob sich da Einsparmöglichkeiten oder Synergieeffekte abzeichnen, erklärte Spohn: „Schließlich sind Qualitätsverbesserungen zum Vorteil der Personen, die das Angebot der VHS annehmen, auch eine gewisse Art von Kosteneinsparung.“

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