Schopfheim G 9 soll am THG weiter Schule machen

Markgräfler Tagblatt
Das Abitur in neun Jahren bleibt am THG bis 2030 möglich. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Gymnasium: Stadt beantrag fünf Jahre Verlängerung für neunjährigen Abiturzug

Schopfheim (wm). Ohne Eile zum Abi: Am THG haben die Schüler auch in Zukunft nicht nur acht, sondern neun Jahre Zeit bis zur Hochschulreife.

Der Gemeinderat entschied am Montag, beim Land eine Verlängerung des entsprechenden Schulversuchs um weitere fünf Jahre – von 2018 bis 2013 – zu beantragen. Das Abitur in neun Jahren bleibt damit bis zum Schuljahr 2029/2030 möglich.

In Baden-Württemberg ist das Abi nach acht Jahren (G 8) die Regel. Doch seit 2012 besteht die Möglichkeit, an Gymnasien parallel zum achtjährigen auch einen neunjährigen Zug einzurichten.

Das THG war von Anfang an dabei und seither eine von insgesamt 44 Modellschulen im Land, die G 9 anbieten. Mit Erfolg: Die überwältigende Mehrheit der Fünftklässler wählt den etwas längeren Weg zur Reifeprüfung, mit der Folge, das seit 2014 nur noch neunjährige Züge zustande kamen. Da das THG kreisweit als einziges Gymnasium G 9 anbietet, gibt es seit Jahren auch immer wieder Anmeldungen von Schülern außerhalb des eigentlichen Einzugsgebietes.

Die Landesregierung räumt den betroffenen Schulen jetzt die Möglichkeit ein, G 9 um weitere fünf Jahre zu verlängern, nicht zuletzt weil sich an den Versuchsgymnasien die allermeisten Eltern für die längere Schulzeit entscheiden. Im Nachbarland Bayern gibt es sogar Überlegungen, generell wieder zum G 9-Abitur zurückzukehren.

„Wir machen nur gute Erfahrungen mit G 9 am THG“, betonte Bürgermeister Christof Nitz in der Ratssitzung. Das THG genieße „hohe Akzeptanz“, allerdings nicht nur wegen G 9. Es habe auch sonst einen „klasse Ruf“.

Teresa Klein (SPD) wollte wissen, nach welchen Auswahlkriterien die Schule verfahre, wenn viele Anmeldungen für die fünften Klassen vorliegen. Das Stadtoberhaupt erklärte, neben Schülern aus Schopfheim und der Verwaltungsgemeinschaft (Maulburg, Hausen, Hasel) nehme man als Mittelzentrum traditionell auch Schüler aus Wehr auf.

Nach Angaben von Fachbereichsleiter Jürgen Sänger stammt knappt die Hälfte der THG-Schüler aus der Markgrafenstadt, aus Wehr und aus dem Landkreis Waldshut sind es 14,5 Prozent, aus der Verwaltungsgemeinschaft 13 Prozent, aus Steinen zehn, aus Rheinfelden 3,5 und aus dem Kleinen Wiesental 3,4 Prozent. Vereinzelt kämen Schüler auch aus Grenzach-Wyhlen, Schwörstadt, Zell und Lörrach.

Bedenken von Hilde Pfeifer-Zäh (Freie Wähler), bei der Ablehnung von Schülern aus anderen Kreisgemeinden könne es Probleme geben, weil grundsätzlich die freie Schulwahl gelte, wollte Christof Nitz so nicht gelten lassen. Dies „räumliche Abgrenzung“ bei der Anmeldung von Fünftklässlern sei sicherlich ein probates Mittel, so der Bürgermeister.

Er erinnerte daran, dass der Gemeinderat grundsätzlich eine fünfzügige Ausrichtung des THG beschlossen habe. Denn es gelte der „klare“ Grundsatz, dass eine räumliche Erweiterung des Gymnasiums nicht in Frage komme.

Thomas Gsell (SPD) sah G 9 am THG „sehr positiv“. Er gab indes zu bedenken, dass die neue Kultusministerin womöglich davon wieder abrücken wolle.

„Wir halten so lange daran fest, wie es geht“, gab der Bürgermeister zu Protokoll und riet mit Blick auf so manche vollmundige Ankündigung in der Bildungspolitik, gelassen zu bleiben.

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