Weidefest: Einkaufen, sich treffen, und sonnenbaden: 5000 Besucher strömten auf die Scherentann.
Schopfheim-Gersbach - Rund 5000 Besucher strömten am Sonntag bei herrlichem Herbstwetter zum Weidefest der Bauern des Bergland-Vereins auf die Scherentann, um für die Arbeit der Erzeugergemeinschaft Gersbach und Wiesental ihre Wertschätzung zu zeigen. „Petrus muss ein Gersbacher sein“, war oft zu hören.
Pfarrerin Ulrike Krumm sprach in ihrer Predigt über die Sorgen, was die Kandidatensuche zu den Kirchengemeinderatswahlen betrifft. „Ist das Leben nicht mehr als Nahrung und Kleidung am Leib?“ Die Gründer der Fleischdirektvermarktung in Gersbach brauchten damals wie heute auch Verantwortliche, die die Dinge steuern und in die Hand nehmen. So sollte es auch möglich sein, in Gersbach fünf Menschen zu finden, die die Geschicke der Kirchengemeinde in die Hand nehmen, sagte Pfarrerin Krumm in ihrer Predigt.
Zum Frühschoppen unterhielt die Stadtmusik Zell unter Leitung von Stadtkapellmeister Markus Götz die Gäste und verkürzte die Wartezeit zum Mittagessen mit flotten und konzertanten Weisen.
Die Küche hatte beim Servieren des beliebten Suppen- und Lammfleisches mit entsprechenden Beilagen alle Hände voll zu tun. Im Außenbereich gab es die Gersbacher Klöpfer und den Fleischkäse, außerdem Käsevariationen, Waffeln, Eis, Fettgebackenes und Raclette von Gersbacher Vereinen. Auch die ortsansässige Gastronomie hatte ihre Versorgungsstände aufgebaut, so dass niemand hungern musste. Das Kaffeezelt bot eine Vielzahl von selbstgebackenem Kuchen an.
Die musikalische Nachmittagsunterhaltung oblag dem Musikverein Harmonie Gersbach unter der Leitung von Roland Volz. Der üppig bestückte Bauernmarkt bot mit herbstlichem Gemüse und Obst für jeden etwas. Leuchtende Kürbisse und frisches Gemüse sowie Obst luden zum Einkaufen ein. Herbstliche Dekorationen stachen ins Auge. Außerdem gab es Wurstwaren, Brot, Schnäpse, Liköre, Gewürze, Kleidung, Socken, Hausschuhe aus Wolle, Gebasteltes, Holzspielzeug, Strickwolle, Schaffelle, landwirtschaftliche Gebrauchsartikel und Maschinen. Es lohnte sich auch, dem Holzfigurenschnitzer zuzuschauen. Nach und nach füllte sich der Platz auch mit Oldtimerfahrzeugen wie Traktoren, Motorräder, Autos und Campingbusse.
Mit über 30 Unimogs mit verschiedener Ausstattung stellte der Unimog-Club Gaggenau, Regionalgruppe Hochrhein-Südschwarzwald, die größte Gruppe von Fahrzeugen aus. Auch wurde mit einem geschmückten Weihnachtsbaum auf die Artenvielfalt der Landwirtschaft aufmerksam gemacht.
Die Tierschau mit Rindern verschiedener Rassen, Schafen, Hühnern, Ferkel, Ziegen, Pferden, Ponys und Alpakas ließ die Kinderherzen höher schlagen. Für die kleinen Festbesucher gab es eine Strohburg zum Toben, einen Sandkasten, einen Maltisch, einen Traktorparcours mit Hindernissen, ein Kinderkarussell, eine Melkkuh zum Üben und Kinderschminken. Pferde- und Ponyreiten sorgten für weitere Abwechslung.
Manches „Hallo“ schallte über das Festgelände, das auch zum Sonnenbaden genutzt wurde, denn es ist eine Veranstaltung, bei der sich Freunde und Arbeitskollegen gerne treffen. Das Weidefest ist ein Fest für die Landwirtschaft und die Landschaft des Schwarzwaldes.
Die Landwirte mit ihren Tieren halten die Landschaft offen und tragen zur Erholung der Städter bei, denn nur der Verbraucher kann mit seinem Einkaufsverhalten den Landwirten zu einem ausreichenden Einkommen verhelfen.
