Schopfheim Geballte Ladung Punk

Markgräfler Tagblatt

Subkultur: „Cafe Irrlicht“ in Schopfheim veranstaltet zweitägiges Festival

Von Christoph Schennen

Es ist gut, dass auch in einer Kleinstadt die Subkultur blüht. In Schopfheim ist das Café Irrlicht, das nur einige Fußschritte vom Bahnhof entfernt liegt, die Anlaufstelle für Anhänger aller Musikrichtungen jenseits des Mainstreams. Am vergangenen Wochenende fand dort das Punk!Punk!Punk!-Fest statt. Die Veranstalter, der Verein Soziokultur Schopfheim, hatte ein internationales Programm zusammengestellt mit Bands aus der Region, Frankreich und Peru.

Schon der Auftakt war vielversprechend: „Ape me“ aus Lörrach trieben den Zuhörern die ersten Schweißperlen auf das Gesicht. Die Marseiller Band „La Flingue“ („Die Pistole“), zweiter Akt des Abends, ist regelmäßiger Gast im „Irrlicht“. Der Sänger der Band, Olivier Gasoil, legte zum Schluss des Auftritts eine Performance hin. Er umwickelte sein Gesicht mit Klebestreifen. Lediglich die Augenpartie blieb frei. Mit „Morbo“ aus Lima (Peru), die zusammen mit „La Flingue“ auf Tour sind, endete der erste Festivaltag, der Punk-Musik vom Feinsten bot.

Vortrag über alte und neue Rechte

Dass der Verein Soziokultur Schopfheim wertvolle Aufklärungsarbeit leistet, bewies der zweite Tag. Marek Wick informierte in seinem Vortrag über die Protagonisten der alten und der neuen Rechte. Hauptakteure der neuen Rechten sind Parteien wie die Alternative für Deutschland, die Deutsche Mitte, der „Dritte Weg“ oder Organisationen wie die Identitäre Bewegung (IB) und Pegida.

Sie machen auf sich aufmerksam durch propagandistische Aktionen (Beispiel: IB-Schiff auf dem Mittelmeer), streuen Desinfomationen (Beispiel: Beatrix von Storch mutmaßte, die Todesfahrt von Münster habe einen islamistischen Hintergrund) und unterwandern öffentliche Institutionen. Ziel ihrer Bemühungen ist die Umsetzung der „Konservativen Revolution“. Dieser Begriff wurde von Armin Mohler erfunden, Schweizer Vordenker der „Neuen Rechten“. Wick zählte die wichtigsten Publikationen der Neuen Rechten auf (unter anderem „Compact“ oder „Sezession“). Der bedeutendste Verleger im rechten Spektrum sei Götz Kubitschek, der durch zahlreiche Berichte in Medien inzwischen eine große Bekanntheit erlangt hat. Durch Wicks Vortrag wurde deutlich, dass es im rechten politischne Spektrum zahlreiche Gruppierungen gibt. Lennart Braun stellte in seinem Vortrag den „Antiziganismus in der Arbeitswelt“ vor.

Umsonst-Kleidermarkt

Weitere Angebote des Tages waren der Umsonst-Kleidermarkt und der Siebdruck. Alexander legte dazu jeweils eine in einen Holzrahmen gespannte Schablone auf ein T-Shirt, bestrich sie mit Farbe und entfernte sie einige Minuten später vom Trägerstoff. Das gewünschte Motiv befand sich nun auf dem T-Shirt und musste nur noch mittels eines Föhns fixiert werden. Am Samstag gab es dann noch Auftritte von „Coloured Models“ und „Splitters Splitters“.

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