Schopfheim Geldspritze für die „Zeitbank“

Hans-Jürgen Hege
Mit 1500 Euro unterstützt die Bürgerstiftung Mittleres Wiesental die Initiative „Zeitbankplus“. Foto: Hans-Jürgen Hege

Bürgerstiftung: Spende über 1500 Euro für neue Initiative „Zeitbankplus“ im Wiesental.

Schopfheim - Stattliche Starthilfe: Mit 1500 Euro fördert die Bürgerstiftung Mittleres Wiesental die noch ziemlich neue Initiative „Zeitbankplus“.

„Bänker“ waren am Mittwoch im Café am Hebel praktisch unter sich, als Sparkassenchef und Stiftungsverantwortlicher Georg Ückert den Scheck als Spende an Friedrich Albes und Margret Staiger vom Zeitbankplus-Ortsverband Mittleres Wiesental übergab.

Der Stiftungsrat habe nicht lange debattiert, versicherten Georg Ückert und Bürgermeister Dirk Harscher, der erstmals mit über die Vergabe von Spenden als Zugewinn aus dem Stiftungskapital von rund einer Million Euro entscheiden konnte.

Und: „Es hat die Richtigen getroffen, das Geld ist gut angelegt“, stellte Georg Ückert zufrieden fest, nachdem Friedrich Albes, Margret Staiger und Angelika Messer von der Ortsgruppe Steinen Sinn und Zweck der Zeitbank sehr engagiert erläutert hatten.

Aus Österreich importiert, setzt sich auch in Deutschland die Idee einer neuen Art „generationsübergreifender Nachbarschaftshilfe mit

Nachbarschaftshilfe über Generationen hinweg

Herz“ mehr und mehr durch. Wer sich zu einer Mitgliedschaft durchringt, entscheidet sich für ein Zukunftsmodell, das „mehr Lebensqualität durch gegenseitige Unterstützung“ verspricht – und durchaus auch Kosten spart.

Denn jede Stunde, die ein Mitglied auf sein Konto einzahlt, ist so viel Wert wie die der anderen, ganz gleich, welche Dienstleistungen hinterher mit ihr verrechnet werden.

Ein Beispiel: Wer Zeit in die Betreuung eines Menschen investiert, der gerne etwas Gesellschaft hätte, aber keine Kontakte knüpfen will oder kann, bekommt diese Zeit gutgeschrieben.

Aber nicht jeder gute „Gesellschafter“ ist auch ein guter Gärtner oder einfach nicht mehr fit genug, körperlich anstrengendere Arbeiten zu verrichten. Er oder sie wendet sich also an die Zeitbank. Und die vermittelt ihm den passenden Partner, der diese Arbeit verrichten kann. Bezahlt wird dann mit den eigenen Stundenguthaben bei der Zeitbank. Geld ist nicht im Spiel. Alles klar?

Wer ganz genau wissen will, wie das funktioniert, oder Interesse am Mitmachen hat, kann sich mit Zeitbankplus Mittleres Wiesental – unverbindlich – in Verbindung setzen (Mail an: staigermargret@gmail.com oder zeitbankplus-steinen@posteo.de).

Da wird dann endgültig deutlich, was Friedrich Albes meint, wenn er von „hunderten Fachgebieten und Dienstleistungen“ spricht, die über die Zeitbank verfügbar sind. „Möchten Sie anderen Menschen helfen oder benötigen sie selbst Unterstützung?“ – Wer diese Frage mit „Ja“ beantwortet, ist bei den Initiatoren an der richtigen Adresse.

Und genau das werteten die Mitglieder des Stiftungsrates als so positiv, dass sie dem Projekt in diesem Jahr mit 1500 Euro auf die Sprünge helfen. „Alles, was Sie da tun, deckt sich mit den Vorgaben unserer Satzung“, sagte Georg Ückert.

Das Engagement erfolge ehrenamtlich, diene sozialen Zwecken und erfülle dies auch noch generationenübergreifend. Das alles habe ihn zusammen mit dem „Feuer“, mit dem die Initiative nun auch im Wiesental in die Offensive geht, so stark beeindruckt, dass er die Zeitbänker-Kollegen aufforderte, sich wieder zu melden, falls ein weiteres Mal Hilfe notwendig sein sollte.

www.zeitbankplus.de

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