Schopfheim Gender*Sternchen

Reinhold Fetscher

Es geht um die Gleichstellung der Geschlechter, aber auch darum, den „Genderwahnsinn“ zu vermeiden. Die „Genderitis“ als Trennkost, das sind „die Leiden der jungen Wörter“.

Die Frauen können sich freuen und fröhlich singen: „Ein Stern, der meinen Namen trägt!“

Andere haben Angst vor der „Entmannung“ unserer Sprache.

Ein herrenloses Fahrrad ist ein „kaufkundschaftloses“ Velo, die bemannte Raumfahrt wird zur „bemenschten“ Reise ins All, und für die Erdmannshöhle wäre Weltfrauengrotte wohl die passende Bezeichnung. Auch Anzeigen in der Zeitung ändern sich: Männliche Verkäuferin (Teilzeit) für sofort gesucht.

Es gibt eine Bundesratsinitiative, die auf die Durchsetzung der Gendergerechtigkeit nicht nur im Berliner Verkehrsschilderwesen zielt. So ist geplant, zum Beispiel dem springenden Hirsch (Schild 142 StVO), dem Wildwechsel gewidmet, sein Geweih zu kappen. Der Genderbeauftragte der Stadt wies darauf hin, dass auch Hirschkühe Rücksicht verdienten.

Der Begriff „Sackgasse“ ist laut Internet nicht geschlechtsneutral genug.

Um dem Sexismus entgegenzuwirken, wäre es sogar sinnvoll, auf die Anrede „Liebes Mitglied“ zu verzichten.

Mit all dem könnte man leben, gingen die Ideen der Sprachkastrationsbeauftragten nicht noch weiter: Die Stadt Bern streicht alle Wörter, die Frauen angeblich diskriminieren.

Das gilt für Vater und Mutter. Beamte sollen künftig „das Elter“ sagen.

Demnächst wird es in der Schweiz auch keinen Vaterschaftstest mehr geben, sondern einen Elternschaftstest. Und dann die Schlagzeile: Mutter verklagt Knabenchor, weil die Tochter nicht mitsingen darf.

„Radfahrer absteigen“ steht auf dem Schild in einer verkehrsberuhigten Innenstadt.

Eine Radfahrerin fährt weiter und erhält dafür eine Verwarnung. Sie erhebt dagegen Einspruch.

Ihr Einspruch ist berechtigt, denn auf dem Schild steht nicht „Radfahrerin absteigen“.

Manche spüren einen „Trennungsschmerz“, egal ob beim Unterstrich (Gendergap), beim Binnen-I, bei der Einklammerung oder beim Schrägstrich, wie in der Steiermark: „Feinkostverkäufer/Innen mit Herz gesucht“.

Das Gender*Sternchen ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

Tankstellenbesitzer*innen wollen, dass sich ihre Mitarbeiter*innen jetzt zum Beispiel Aralisten, Shellisten oder Totalisten nennen.

Nur die von BP weigern sich da mitzumachen.

Die „Genderitis“ könnte sogar auf die Silbentrennung ausgeweitet werden, die auch das ständig Trennende betont.

Was eine männliche Schülerin schon vor Jahren kreativ getrennt hat, müsste jetzt nur noch mit einem Gender-Sternchen versehen werden.

Heraus käme dann bei der Silbentrennung von Staatsexamen:

STAAT*SEX*AMEN!

Reinhold Fetscher, Kabarettist, Satire-Autor und Gag-Schreiber, Bühnen-Akteur im Familien-Ensemble „Zähnefletschereien“, www.zaehnefletschereien.de

reinhold@fetscher-schopfheim.de

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