Schopfheim Gersbacher Wege als Impulsgeber

Markgräfler Tagblatt

Skulpturenprojekt: Eppingen als Fenster zur Regionalgeschichte und als touristischer Anziehungspunkt

Schopfheim / Eppingen. Dass die Kulturkooperation zwischen Eppingen und Schopfheim neben besonderen Ausstellungen vor allem auch im touristischen Bereich erfolgreich neue Impulse setzen kann, belegt eindrücklich das jüngste Beispiel.

Der rund 40 Kilometer lange Eppinger Linienweg im Bereich des Naturparks zwischen Eppingen und Mühlacker wurde bereits vor 30 Jahren als kulturhistorischer Wanderweg entlang der historischen „Eppinger Linie“ angelegt, beschildert und mit Informationstafeln versehen.

Die „Eppinger Linie“ ist einem Teilstück jener großen Schanzlinie, die unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm, dem legendären Türkenlouis, die sich von, im Süden kommend, von Rothaus bei Murg am Hochrhein über die Schwarzwaldhöhen und durch den Kraichgau bis hoch an den Neckar im Norden erstreckt.

Mit der intensiven Erforschung dieser Linie im südlichen Teil und der Wiederbelebung der Aktivitäten im nördlichen Teil ist die Grundlage für weitere Bemühungen gelegt, die gesamte Linie auch touristisch neu zu erschließen. Deshalb sollen insgesamt neun Großplastiken des weit über die Region hinaus bekannten Gemminger Künstlers Hinrich Zürn mit dazu beitragen, diesen alten Eppinger Linien- und Wanderwege touristisch attraktiver zu machen und als regionales Wanderhighlight aufzuwerten.

Impulsgeber für diese Idee waren unter anderem die Gersbacher Kulturwege. Vor allem die Kombination von Wolfgang Gerstners künstlerischem Skulpturenpfad mit dem historischen Schanzenweg war Inspiration. Dabei fand die fachdidaktische Konzeption des Dorf- und Schanzenweges im Rahmen von Expertentagungen in Eppingen und im Naturparkzentrum Stromberg-Heuchelberg besonderes Interesse, was sich jetzt in dem neuen Skulpturenprojekt konkret niederschlägt.

Die neuen Installationen transportieren nun thematische Inhalte zur spannenden deutsch-französischen Geschichte der Eppinger Linien, quasi als Fenster zur Regional- und Heimatgeschichte für Besucher und Bevölkerung. Sie wollen zugleich aktuelle zeitgeschichtliche Bezüge herstellen und Denkanstöße und Impulse für das Zusammenleben in einem friedlich vereinten Europa bieten.

Die Installationen bieten auch für Schulen und andere Bildungseinrichtungen Ansatzpunkte für einen fächerübergreifenden Unterricht. Fast fertiggestellt ist die Installation „Verhack“ westlich von Sternenfels-Diefenbach, die Installation „Zerstörung“ bei Ötisheim-Schönenberg am Sauberg sowie die Installation „Bauernopfer“ am Waldrand zwischen Sulzfeld, Zaberfeld-Ochsenburg und Kürnbach.

u Am 25. September findet in Eppingen der Festakt zu dieser Neueröffnung des Eppinger Linienwegs als künstlerisch-historischer Wanderweg statt und am Sonntag, 28. September, die offizielle Übergabe der Skulpturen an den verschiedenen Skulpturenstandorten entlang des Eppinger Linienwegs.

                                  WERNER STÖRK

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