Schopfheim Gesegnet mit Lob und Preisen

Markgräfler Tagblatt
„Für das Schreiben eines bestimmten Lieds habe ich fünf Jahre gebraucht“, verrät Luke Jackson. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Interview: Sänger und Liedschreiber Luke Jackson aus England erzählt Geschichten mit Bedeutung

Von Kritikern gelobt und mit renommierten Preisen wie dem Fatea’s „Male Artist of the Year 2014” ausgezeichnet, gilt der 25-jährige Gitarrist und Sänger Luke Jackson aus Canterbury im englischen Kent als ein herausragendes Talent der britischen Roots- und Singer/Songwriter-Szene. Nun gab er am Mittwochabend ein Konzert in der Agathenkirche in Schopfheim-Fahrnau. Denis Bozbag sprach mit dem Musiker über das Liederschreiben, das Leben unterwegs auf Tour sowie zukünftige Projekte.

Frage: Herr Jackson, Sie stehen bereits seit Ihrem 13. Lebensjahr auf der Bühne. Ist man da vor Auftritten noch nervös?

Normalerweise nicht. Ich bin zwar aufgeregt vor dem Auftritt, aber im positiven Sinne – Vorfreudig, sozusagen. Ich habe dann Schmetterlinge im Bauch. So könnte man es beschreiben, aber es ist nichts, was sich negativ auf meine Performance auswirkt. Während meiner ersten Jahre war es sicher noch anders. Aber das ist, glaube ich, der normale Prozess für einen Bühnenkünstler. Jetzt genieße ich jeden Auftritt.

Frage: Wie sind Sie auf das Genre „Folk“ gekommen? Was fasziniert Sie an der traditionellen, akustisch gespielten Musik?

Das Genre an sich spielt weniger eine Rolle, wenn es um meine Wahl der Musik geht. Ich höre gerne die Texte, und wenn dadurch ein Bild entsteht und ich mit dem Lied auf eine Art „Reise“ gehen kann, dann liebe ich das. Bei uns zu Hause hörten wir meistens die alten Schallplatten meines Vaters - Folk-Blues, Americana & Soul. Diese Musik hat mich stark geprägt. Die Geschichten, die ich in diesen Liedern entdecken konnte, ist das, was mich mit der Musik verbindet und mich fesselte.

Frage: Worum geht es in Ihren Texten? Fällt Ihnen das Songwriting leicht?

In meinen Liedern geht es um Verschiedenes: Dinge, die mir persönlich viel bedeuten, Dinge, die ich einfach ausdrücken möchte. Geschichten, die ich gehört habe und mich inspiriert haben. Einige meiner Lieder sind wirklich passiert. Andere Lieder sind Erzählungen, die ich erfunden habe, die aber trotzdem Bedeutung haben. Der Prozess des Songwritings hat für mich auch keine festen Regeln. Einige Lieder entstehen innerhalb von 30 Minuten, andere brauchen viel länger. Ich habe ein Lied geschrieben, wofür ich insgesamt fünf Jahre gebraucht habe.

Frage: Sie konnten in den vergangenen Jahren einige Preise, darunter den Fatea’s “Male Artist of the Year 2014” und sehr gute Kritiken absahnen. Wie geht man mit so viel Lob um?

Es ist wirklich sehr schön, dieses Feedback zu bekommen. Die Musik ist zu meinem Beruf geworden, weil sie mir so viel bedeutet und mich erfüllt. Ich liebe das Schreiben und auf den Bühnen - groß wie klein - aufzutreten. Die Tatsache, dass Menschen zu den Konzerten kommen und auch meine Musik kaufen, gibt mir das Gefühl, gesegnet zu sein. Die Anerkennung, die ich gewonnen habe für das was ich tue, empfinde ich als sehr schön.

Frage: Sie sind immer wieder auf Live-Tour in Großbritannien und Europa. Was ist das Schöne am Tourleben? Was ist eher weniger schön?

Neue Menschen kennenzulernen, meine Musik mit anderen zu teilen, von der Musik zu leben, und dabei die Welt zu entdecken: Das sind schöne Aspekte. Es gibt immer wieder prägende Momente, wenn ich mit der Musik unterwegs bin. Ich bekomme unheimlich viel Inspiration während meiner Arbeit. Andererseits gibt es natürlich auch schwierigere Aspekte wie den Schlafmangel, das viele Fahren, jeden Abend woanders übernachten zu müssen und mehrere Wochen weit weg von zu Hause zu sein. In allem gibt es aber Gutes und Schwieriges. Es gehört zu meinem Leben, und wir Musiker machen es letztendlich im Namen des Rock’n’Rolls, oder?

Frage: Welche Projekte stehen für Sie in diesem Jahr an?

Ich bin auf Tournee in Europa mit meinem neuen Album „Journals“ und ich werde zwei Mal in die USA fliegen, um dort zu spielen. Dazu kommen viele Auftritte (Solo oder als Duo oder Trio) in meiner Heimat (UK). Dann gibt es auch mehrere Termine bei den großen Festivals. 2020 habe ich auf jeden Fall genug zu tun!

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