Schopfheim Golfplatz: „Plötzlich moderate Töne“

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Der alte Bebauungsplan tritt außer Kraft, wenn der neue, vorhabenbezogene Bebauungsplan „Golfanlage Schopfheim-Hausen“ rechtskräftig wird. Foto: Archiv

Gemeinderat: Mehrheit stimmt diesmal klar für Bebauungsplan / Golfclub: Nichts Illegales in Schopfheim

Mulligan heißt es bei manch privatem Golfturnier, wenn ein Schlag wiederholt beziehungsweise korrigiert wird – und genauso war es im Gemeinderat. Der stimmte über die Golfplatz-Beschlussvorlage ab, über die jüngst der Bauausschuss grübelte – nur mit anderem Ergebnis.

Schopfheim (ma). Diesmal gab es kein Patt, keine Ablehnung; vielmehr stimmte die Ratsmehrheit für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Golfanlage Schopfheim-Hausen“. Die viel geforderte Aufarbeitung und damit die Schaffung von Rechtssicherheit für alle Teile der Golfanlage auf Schopfheimer Gemarkung kann nun in Angriff genommen werden. Wie berichtet, wurden bei der vorangegangenen Bauausschusssitzung ungenehmigte Erweiterungen und Veränderungen scharf kritisiert.

„Nicht alles lief rund“

Der Gemeinderat beschloss auch die Änderung des Flächennutzungsplans. Bürgermeister Harscher hatte eingeräumt, dass auf der Anlage nicht alles „rund“ gelaufen sei, und Stadtplaner Thomas Schmitz berichtete vom Werdegang des jahrzehntelangen Hin und Her.

Für das Gremium stand aber fest, keinen existenzgefährdenden Beschluss für den Golfplatz zu fassen, sondern den Erhalt der wertvollen touristischen Anlage mit Biotopen im Blick zu haben.

Lediglich Thomas Gsell (SPD) blieb konsequent und stimmte erneut dagegen. Allerdings sei für ihn auch klar, dass die baulichen Anlagen auf einen „sauberen Weg“ gebracht, also legalisiert werden müssten.

Für Ernest Barnet (Grüne) stand fest, dass für die jetzige Situation auch das Landratsamt verantwortlich sei, aber es sei „Quatsch“, ein Fass aufzumachen; auch er werde für die Aufarbeitung der Zustände votieren.

Thomas Kuri (CDU) zeigte sich überrascht von den „plötzlich moderaten Tönen“. Doch ein Rückbau gleiche einer Farce, da sich naturschutzrechtlich alles verbessert habe gegenüber dem Zustand vor dem Bau der Golfanlage. Der einzige Weg liege in der Legalisierung, also über die Aufstellung des Bebauungsplans.

Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler) nannte dies einen „sinnvollen Weg“. Allerdings müsse man künftig konsequent Verstöße gegen das Baurecht respektive Schwarzbauten verfolgen, um den Nachahmereffekt zu vermeiden.

"Keine illegale Erweiterung"

Der Golfclub Schopfheim-Hausen ist indes bei der Durchsicht alter Unterlagen dahingehend fündig geworden, wonach es auf der Gemarkung Schopfheim doch keine illegale Erweiterung gegeben habe - der Platz sei von Anfang an so gebaut und auch behördlich abgenommen worden, hatte Jan Hinzpeter den Fraktionsvorsitzenden mitgeteilt.

Auf der Gemarkung Hausen freilich habe es von Anfang an kleine Überschreitungen gegeben, die aber nachträglich genehmigt worden seien - des Weiteren habe der Gemeinderat Hausen bereits 2005 beschlossen, die jetzt bemängelten Flächen in eine Sondernutzungsfläche für Golfnutzung umzuwandeln, heißt es in dem Schreiben des Golfclubs an die Fraktionsvorsitzenden.

Auf einem Luftbild aus der Bauphase 1999 sei klar ersichtlich, so der Golfclub, dass die angeblichen Überbauungen auf der Gemarkung Schopfheim von Anfang an so gebaut worden seien.

Aus einem Schreiben des damaligen Architekten an die Gemeinde Hausen geht laut den Golfern klar hervor, dass die Anlage so behördlich abgenommen worden sei.

„Behörde stimmte zu“

Einzig zwei kleine Teilflächen auf der Gemarkung Hausen seien noch offen. Aus dem Geschäftsbericht 2002 der damaligen Betreibergesellschaft gehe hervor, dass dafür wohl eine dauerhafte Genehmigung erreicht worden sei, so Jan Hinzpeter.

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