Schopfheim „Großer Schritt nach vorne“

Markgräfler Tagblatt

Wohnbau Lörrach: Starke Sanierungstätigkeit geht weiter /Erstes Neubauprojekt steht vor der Tür

Warten auf den großen Moment: „Wir hoffen, noch in diesem Jahr am Eisweiher den Spatenstich vornehmen zu können“. Diese frohe Botschaft verkündete Thomas Nostadt, als er im Gemeinderat den Geschäftsbericht der Städtischen Wohnbau Lörrach vorstellte.

Von Werner Müller

Schopfheim . Das Unternehmen wird am Eisweiher zum ersten Mal seit der Fusion mit der Städtischen Wohnbau Schopfheim (SWS) vor zehn Jahren ein Neubauprojekt in der Markgrafenstadt realisieren (wir berichteten). In vier drei- und viergeschossigen Gebäuden entstehen 64 Mietwohnungen, Räume für eine Pflegewohngruppe, ein Gästeappartement und ein Gemeinschaftsraum. Das Investitionsvolumen beträgt nach Angaben der Wohnbau rund 20 Millionen Euro.

Geschäftsführer Thomas Nostadt teilte dem Gremium mit, dass die Baugenehmigung für das lang ersehnte Neubauprojekt bereits auf dem Tisch liege. Mit dem Finanzierungsbescheid rechne das Unternehmen „täglich“. Die europaweite Ausschreibung für die ersten Gewerke laufe bereits.

Auch sonst hatte Nostadt gute Nachrichten für Schopfheim im Gepäck. 2017 habe die Wohnbau erneut eine „starke Sanierungstätigkeit“ abewältigt und diesbezüglich den vielleicht „größten Schritt nach vorne“ in den vergangenen zehn Jahren getan.

Warteliste so lang wie noch nie

Für rund 3,5 Millionen Euro habe sie in der Roggenbachstraße zwei „große Häuserzeilen“ mit insgesamt 45 Wohnungen wieder auf Vordermann gebracht. Die Wohnungen seien jetzt allesamt zeitgemäß ausgestattet – mit Balkon und vor allem auch mit einem „richtigen Bad“. Nostadt: „Das war unser letztes Sorgenkind in Schopfheim“.

Gleichwohl geht die Sanierung des Bestandes nach seinen Worten weiter. Unter anderem sei dieses Jahr das Haus Schlierbachstraße 1, ein „kleines Schmuckstück“, an der Reihe.

Nostadt blendete in seinem Rechenschaftsbericht indes auch „unschöne Begleitmusik“ nicht aus. Dazu zählen nach seinen Worten die „hohen Baupreise“, vor allem aber die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt. So umfasse die Warteliste für Mietwohnungen allein in Schopfheim mehr als 1100 Haushalte. Nostadt: „Das sind so viele wie noch nie“. Dieses Problem werde die Kommunen noch lange beschäftigen, prophezeite der Wohnbau-Geschäftsführer und machte keinen Hehl daraus, dass weitere Anstrengungen beim Wohnungsbau vonnöten seien. Zumal Schopfheim in den kommenden 20 Jahren mit einem „erheblichen Bevölkerungszuwachs“ zu rechnen habe.

Das Gremium nahm die Wohnbau-Bilanz mit großer Genugtuung auf. „Wir sind froh, dass wir die Wohnbau haben“, betonte Bürgermeister Christof Nitz und wiederholte, was er schon mehr als einmal gesagt hatte: „Die Fusion der SWS mit der Wohnbau Lörrach war einer der besten Beschlüsse der vergangenen zehn Jahre“. Alleine hätte die Stadt seiner Überzeugung nach die Sanierung der Wohnungen und erst recht ein Neubauprojekt niemals geschafft.

Auch Artur Cremans (SPD) freute sich, dass die Wohnbau am Eisweiher das erste Wohnbau-Projekt realisiert. „Wir haben Sie ja lange genug traktiert“, wandte er sich an Thomas Nostadt. Er hoffe nur, dass dies nicht „das letzte gemeinsame Vorhaben“ bleibe. Heidi Malnati (CDU) schloss sich dem Lob an. Die Wohnbau agiere innovativ und selbstbewusst, meinte sie.

Auf Fragen aus dem Ratsrund erklärte der Wohnbau-Geschäftsführer, trotz der Sanierungsarbeiten seien die Mieten nach wie vor moderat und sozialverträglich. Die Durchschnittsmiete belaufe sich in Schopfheim auf rund 5,60 Euro. Bis auf eine Handvoll seien alle Wohnungen „Hartz IV-fähig“, sagte er.

Von den anfänglich knapp 500 Mietwohnungen in Schopfheim habe die Wohnbau ursprünglich 71 auf die Verkaufsliste gesetzt. 45 davon habe sie bislang tatsächlich verkauft, stets im Einvernehmen mit den Mietern. Zusätzlich zu dieser Liste seien keine Verkäufe geplant.

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