„Ganz große existenzielle Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher und Wohin beschäftigen dann, selbst wenn solche Fragen bisher weniger Bedeutung hatten.“ In dieser Zeit bräuchten betroffene Menschen und auch deren An- und Zugehörige ein breites hospizliches und palliatives Hilfeangebot. Ziel von Hospiz- und Palliativarbeit sei es, Leiden am Lebensende zu verringern und die Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten.
Im Landkreis Lörrach gebe es etwa mit dem stationären Hospiz am Buck, dem spezialisierten ambulanten Team aus Palliativärzten und -pflegern zur medizinischen Versorgung Schwerstkranker, den Hausärzten, Sozialstationen und weiteren Akteuren bereits ein gutes palliatives Netzwerk, das sich stetig weiterentwickelt, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch mal einfach „nur“ eine Hand halten
„Die ambulante Hospizgruppe Schopfheim ist ein wichtiger Teil dieses Netzwerks“, so Steiger. „Unsere ehrenamtlichen Helfer halten zuverlässig Kontakt zu den Betroffenen, sie lesen vor oder singen, wenn dies der Begleitete gerne tut; manchmal halten sie einfach „nur“ eine Hand und sind da, halten mit aus.“ Auch An- und Zugehörige könnten durch den Hospizbegleiter unterstützt und entlastet werden. Die ehrenamtlichen Helfer seien sehr gut hospizlich qualifiziert und wüssten, was Menschen am Lebensende Entlastung und mehr Lebensqualität bringen kann.
„Dennoch ist es der begleitete Mensch, der am besten weiß, was er möchte und was ihm guttut. Er bestimmt, wie er von uns begleitet werden möchte“, betont die neue Koordinatorin der ambulanten Hospizgruppe.
Ihre Aufgabe sei es, Anfragen nach hospizlicher Beratung und Begleitung zu beantworten, mit dem Betroffenen Wünsche und Bedürfnisse zu klären und einen passenden Hospizbegleiter zu vermitteln. „Von unseren ehrenamtlichen Helfern bin ich ganz begeistert, jeder bringt sich auf seine besondere Art und Weise ein, und alle haben das Herz am rechten Fleck“, freut sich die Sozialarbeiterin über ihr Team, in dem auch künftig neue Ehrenamtliche willkommen sind. Das Hospizteam werde weiterhin von Koordinatorin Friederike Schweigler unterstützt, die sich auch in der Trauerarbeit aktiv einbringt.
Unter der Leitung von Lore Barnet sei die Hospizgruppe herangewachsen, gute Strukturen seien angelegt worden, und die Region, in der Hospizbegleitung angeboten wird, habe sich von Schopfheim auf das ganze Wiesental ausgeweite. Die neue Koordinatorin ist für den großen Einsatz ihrer Vorgängerin dankbar und darf nun die Leitung eines gut aufgestellten ambulanten Hospizdienstes übernehmen. Der Start mitten im Corona-Ausnahmezustand sei herausfordernd, aber bei aller Not in Krisenzeiten schärften diese auch den Sinn für das Wesentliche, heißt es in der Mitteilung.
Das Leben sei endlich, „wir sollten uns Gedanken machen, wie wir es gestalten und das gilt auch für die letzte Lebensphase“. Sonja Steiger rät in diesem Zusammenhang zum Verfassen einer Patientenverfügung, diese schaffe Klarheit darüber, was man am Lebensende für sich will und was nicht. „In meiner Patientenverfügung ist neben Aussagen zur medizinischen Behandlung im Ernstfall zum Beispiel festgehalten, dass ich mir einen Hospizbegleiter mit viel Humor an die Seite wünsche, wenn es soweit ist.“
Mit Blick auf ihre neue berufliche Aufgabe schließt Sonja Steiger schmunzelnd, sie sei in Schopfheim geboren, lebe hier sehr gerne mit ihrer Familie, und „es sieht so aus, als würde ich irgendwann auch hier sterben.“ Es sei ihr ein persönliches und professionelles Anliegen, dazu beizutragen, dass das Leben in Schopfheim und Umgebung bis zuletzt seine hohe Qualität behält.
Die ambulante Hospizgruppe Schopfheim richtet ihr Angebot der Beratung und Begleitung an alle schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren An- und Zugehörige im Raum Schopfheim und Wiesental, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion.
Die ehrenamtlichen Helfer begleiten zuhause, im Krankenhaus oder auch in Pflegeheimen. Die hospizliche Begleitung ist kostenfrei. Die Krankenkasse fördert die Hospizarbeit mit einem Zuschuss; über Spenden freut sich die Hospizgruppe.
Neben der hospizlichen Begleitung bietet die ambulante Hospizgruppe außerdem einmal im Monat ein Trauercafé für Hinterbliebene (kostenlos, ohne Voranmeldung) in den Wintermonaten, eine Trauergruppe für Erwachsene und eine ganzjährige Trauergruppe für Jugendliche und junge Erwachsene (kostenlos, mit Voranmeldung).
Während der akuten Corona-Pandemie wird Kontakt gehalten, zum Beispiel über Briefe, Karten, Facetime/Skype, etc. Trauercafé und Trauergruppen pausieren aktuell.
Kontakt: ambulante Hospizgruppe Schopfheim, Diakonisches Werk im Landkreis Lörrach, Hauptstraße 94, 79650 Schopfheim, Tel. 07622 / 697596 50 (Anrufbeantworter). Koordination: Sonja Steiger, E-Mail: sonja.steiger@diakonie.ekiba.de und
Friedrike Schweigler, E-Mail: friederike.schweigler@diakonie.ekiba.de.
Bürozeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 12 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr sowie Montag von 14 bis 16 Uhr.
Spendenkonto:
Evangelisches Verwaltungsamt Lörrach, IBAN: DE71 5206 0410 0105 0204 33.
Evangelische Bank eG. Verwendungszweck: ambulante Hospizgruppe Schopfheim.