Eine große Herausforderung sei die Corona-Pandemie gewesen, schilderte Trefzger. Sehr gut sei es gewesen, dass man in dieser Zeit einen Großauftrag, Zuckerbrötli für 900 Personen, erhalten hatte und man damit einige Zeit beschäftigt gewesen sei. „Außerdem haben wir sauber gemacht, eingepackt und Marmelade hergestellt“, so etwa 300 oder 400 Gläser wie Trefzger erklärte. Aufgrund der hohen Nachfrage seien es am Ende 800 Gläser geworden.
Meisterausbildung kostet
Der 69-Jährige hat einen Sohn und eine Tochter, die beide im Geschäft mithelfen, wenn sie gerufen werden. Beide haben aber kein Interesse, den Betrieb des Vaters fortzuführen. Sehr stolz ist der Senior, dass er einen erfolgreichen Betrieb aufbauen konnte ohne dass er eine Filiale gegründet hat. „Das musst du erst einmal schaffen.“ Bennet Scheibler sagte, es sei eine finanzielle Herausforderung, nach der Ausbildung auch noch den Meister zu machen, weil man nicht so viel Geld habe, um die Fortbildung zu finanzieren. Er kündigte an, die „Scheiblerei“ in einigen Wochen noch mal schließen zu müssen, weil im Café ein neuer Boden und eine neue Theke eingebaut würden.
Scheibler will einiges anders machen als Trefzger: Er will dem Betrieb unter anderem digitalisieren. Einen Service-Roboter werde es aber nicht geben. „Man sollte kein Handwerk lernen, wenn man nicht beim Kunden ist.“
Tayfun Tok lobte den Mut von Bennet Scheibler. „Wir brauchen mehr Leute wie Sie“, sagte der Sprecher für Wirtschaftspolitik der Grünen-Landtagsfraktion.