Wie sensibel dieser Chor phrasieren kann und wie gut auch die Solisten sind, allesamt Chormitglieder, zeigten diverse romantische Gesänge und das Traditional „Loch Lomond“ mit einem markanten Vorsänger.
Sehr klangschön gesungen, was auch auf die gute Chorarbeit der Chorleiterin Christiane Hrasky verweist, wurden die Brahms-Lieder wie „Da unten im Tal“, Abendlieder und Volksliedhaftes wie das unverwüstliche Silcher-Lied „In einem kühlen Grunde“.
Aufhorchen ließ nach all diesen besinnlichen Gesängen ein modern verfremdeter Bach („Nun ruhen alle Wälder“), bei dem sich die einzelnen Stimmregister clustermäßig überlagerten, was Bach eine moderne, kühne Harmonik überstülpte und sehr aufregend klang. Dass sie danach „Der Mond ist aufgegangen“ anstimmten, mit Beteiligung der Zuhörer, war wohl zur Beruhigung gedacht. Der abschließende leuchtend gesungene Mendelssohn („Denn er hat seinen Engeln“) aus dem „Elias“ war ein weiteres bemerkenswertes Zeugnis hanseatischer Chorkultur.