Schopfheim „Hatte das Gefühl, etwas erreichen zu können“

Markgräfler Tagblatt
Das Kinder- und Jugendtelefon: Bei einem neuen Projekt, sind dort Jugendliche Ansprechpartner für Jugendliche. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Kinderschutzbund : „Jugendliche beraten Jugendliche“ – ein neues Projekt im Rahmen des Sorgentelefons

Der Kinderschutzbund in Schopfheim betreibt seit 25 Jahren das Kinder- und Jugendtelefon, bei dem speziell ausgebildete ehrenamtliche Erwachsene montags bis freitags hilfesuchende junge Anrufer beraten.

Die Beratungsthemen am Kinder- und Jugendtelefon sind vielseitig. Sie reichen von Pubertät, Mobbing, Sexualität und Liebeskummer bis hin zu Sucht, Gewalterfahrungen und vielen weitere Themen. „Die Gespräche sind sehr individuell, denn jeder Anrufer hat ein anderes Anliegen“, sagt eine Beraterin. Nun will der Kinderschutzbund Schopfheim mit dem Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche“ junge Menschen in die Arbeit am Kinder- und Jugendtelefon einbinden.

Jugendliche beraten Jugendliche am Telefon

Das Projekt richtet sich an 16- bis 21-Jährige, die sich gerne sozial engagieren wollen und Interesse daran haben, samstags Kinder und Jugendliche telefonisch zu beraten. „Ich wollte schon immer etwas tun, das mir das Gefühl gibt, etwas erreichen zu können. Genau dieses Gefühl habe ich nach dem Dienst am Telefon“, sagt ein jugendlicher Berater. An 15 Standorten in Deutschland wird das Projekt bereits angeboten – und das mit großem Erfolg. „Die Jugendlichen machen einen wahnsinnigen Entwicklungssprung während ihrer Tätigkeit. Es macht richtig Spaß zu sehen, wie die Jugendlichen an ihrer Arbeit wachsen, und auch bei Arbeitgebern kommt ihre Tätigkeit super an“, weiß die Koordinatorin eines anderen Standortes.

Ausbildung druch Fachkräfte als Vorbereitung

Vor dem Dienst am Telefon erhalten die Jugendlichen eine Ausbildung von Fachkräften, die sie auf die verschiedenen Themen und Situationen am Telefon vorbereiten. „Ich habe durch die Ausbildung so viel Interessantes und vor allem Wichtiges gelernt. Auch für mein eigenes Leben sind die Ausbildung und die Tätigkeit eine Bereicherung“, lautet die Erfahrung einer jungen Beraterin.

Bereicherung für das eigene Leben

Die Jugendlichen leisten mindestens einmal im Monat für zwei bis drei Stunden den Beratungsdienst. Damit sie gerade bei belastenden Gesprächen nicht alleine sind, telefonieren sie zu zweit. Im Hintergrund steht während des gesamten Samstags eine erfahrene Beraterin auf Abruf für die Jugendlichen bereit, um diese in besonders schwierigen Situationen zu unterstützen.

Regelmäßige Supervision und Austauch

„Außerdem bekommen wir regelmäßig Supervision. Dort haben wir die Möglichkeit, uns mit einer Fachkraft über unsere Arbeit am Telefon auszutauschen.“ Auch Fortbildungen werden von den jungen Ehrenamtlichen regelmäßig besucht. Diese erhalten ein Zertifikat für ihre Arbeit. „Ich kann das Projekt jedem empfehlen. Man macht durch die Arbeit nicht nur etwas für andere, sondern nimmt auch wahnsinnig viel für sich selbst mit. Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden“, berichtet eine 17-Jährige.

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