Schopfheim Hebelschule: Es bleibt beim Verkauf

Markgräfler Tagblatt
Die Stadt will das Hebelschulhaus verkaufen. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Ausschreibung: Gemeinderatsmehrheit lehnt Antrag der Unabhängigen mehrheitlich ab

Das Altstadt-Haus Torstraße 4 – seit 50 Jahren Domizil der Hebelschule – wird zum Verkauf ausgeschrieben.

Von Anja Bertsch

Schopfheim . Das beschloss der Gemeinderat gegen fünf Stimmen aus den Reihen von Unabhängigen und Grünen. Das Gremium bestätigte damit den Beschluss von April.

Erneut aufs Tapet kam das Thema auf einen Antrag der Unabhängigen hin: Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt, so das Argument, beschere der Stadt finanzielle Einbußen.

Wichtiger Faktor: Bis das neue Hebelschul-Domizil auf dem Campus fertiggestellt ist, bleibt die Förderschule am jetzigen Standort; mindestens noch zwei Jahre.

Vor diesem Hintergrund hatte Stadtrat Andreas Blum eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt, in der er zwei Szenarien verglich: sofortiger Verkauf des Gebäudes und Anmietung desselben für den Schulbetrieb für mindestens zwei Jahre zum einen und Verkauf erst nach dem Umzug der Hebelschule in den neuen Campus zum anderen. Ergebnis: „Das erste Szenario bedeutet gegenüber dem zweiten erhebliche finanzielle Einbußen“, so Blum.

Einfach mal probieren

Sofern die von Blum zugrunde gelegten Zahlen (Mietkosten und Verkaufserlös) zuträfen, fiele die Rechnung tatsächlich eindeutig gegen einen Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt aus, bestätigte Bürgermeister Nitz. Eben diese Zahlen aber bezweifle er, erklärte Nitz.

Jenseits der Zahlenspiele sehen sich Grüne und Unabhängige im Einzelhandelsgutachten von Donato Acocella bestärkt. Das nämlich empfiehlt ausdrücklich den Ankauf von Grundstücken durch die Stadt, um sich Einfluss auf die Entwicklung im Innenstadtbereich zu sichern.

Dass die Stadt selbst in Sachen bereichernder Nutzung eines solchen Gebäudes ein besseres Händchen hat als ein privater Investor, bezweifelte Nitz allerdings. Er verwies auf Zustand und Nutzung des ehemaligen Hirtenhauses (heute ein Café), das die Stadt ebenfalls verkauft hatte: „Das hätten wir so nicht hinbekommen.“

Der lange Vorlauf, bis das Gebäude durch den Wegzug der Hebelschule für eine andere Nutzung frei wird, diente Befürwortern wie Kritikern einer baldigen Ausschreibung als Argument.

„Nichts drängt uns. Wir haben Zeit, und die können wir uns auch bei der Ausschreibung lassen“, befand etwa Jürgen Fremd (Grüne). Gegenargument: Wenn man die Möglichkeit schon habe, sollte man eben diese Zeit doch an potenziellen Investoren weiterreichen, um ein stichhaltiges Nutzungskonzept auszuarbeiten, so etwa Kai Horschig (Freie Wähler). Stehe ein Gebäude erst einmal leer, sei der Zeitdruck in Sachen Zukunftsplanung ungleich höher.

Zumindest vergebe man sich nichts, wenn man den Markt durch eine Ausschreibung des Objektes einmal auslote, um zu sehen, ob es Interessenten gibt, erklärte Heidi Malnati (CDU). „Einfach mal ausprobieren“, flankierte Nitz – gestand aber zu: „Wenn ein Verkauf wirtschaftlich nicht darstellbar ist, dann lassen wir’s.“

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