Hiobsbotschaft aus dem Sengelen

Schopfheim (os) „Wir haben unzählige Mails und Faxe verschickt, telefoniert und organisiert für das große Sommerreitturnier bei uns im Gestüt Sengelen. Da trifft uns die nun notwendige Verschiebung sehr hart“, so ein ziemlich geknickter Volker Trefzger beim gestrigen Pressegespräch.

Das Reitturnier hätte von Donnerstag, 28. Juni, bis einschließlich Sonntag, 1. Juli, stattfinden sollen. Ein bakterieller Infekt eines Einsteller-Pferdes mache nun aber die Absage nötig.

Vorgeschrieben sei die Absage wegen eines Infekts nicht, erklärte Trefzger. „Aber bei einem ähnlichen Fall in einem anderen Gestüt vor fünf Jahren hatten die dortigen Kollegen eine Prozesslawine zu bestehen mit entsprechendem, auch finanziellen, Aufwand“, sagte Volker Trefzger.

Bei einem Turnier der Größenordnung des Sommerevents bestehe die Gefahr, dass sich Pferde, die im Sommer immer mehrere Tage im Sengelen „wohnen“, mit dem gefährlichen und leicht übertragbaren Bakterium anstecken. Das wolle man unbedingt vermeiden, denn natürlich stehe das Tierwohl im Fokus. Das hätte man auch mit dem Motto der Veranstaltung gewürdigt: „Save the oceans“ hat man sich als Motto gewählt. Gleichzeitig wäre das Motto 2018 erstmals ein im weiteren Sinne politisches gewesen, nachdem man ansonsten immer Länder-Themen oder ähnliches realisiert hatte.

Die Absage, so Trefzger, sei keine endgültige, sondern man werde den Großanlass zeitlich nach hinten schieben. „Wir werden jetzt den Turnierplan in Süddeutschland durchgehen und einen Ausweichtermin suchen“, so Trefzger. Er könnte sich auch vorstellen, das Herbstturnier entsprechend auszudehnen.

Trefzger hatte ein Rekordturnier organisiert. Rund 450 gemeldete Reiterinnen und Reiter mit über 600 Pferden hätten rund 1800 Starts in 65 Prüfungen in Springen und Dressur absolviert. „Jetzt müssen wir erst einmal allen gemeldeten Teilnehmern absagen. Und natürlich auch den Partnern, die uns in der Abwicklung des Großanlasses unterstützt hätten“, so Trefzger abschließend.