Schopfheim (Hoch)wasser auf die Mühlen der Stadt

Markgräfler Tagblatt
Das Hochwasser vom vergangenen Sonntag stärkt die Position der Stadt gegenüber dem Regierungspräsidium, was die geplanten Schutzmaßnahmen im Kleinen Wiesental anbetrifft. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Überschwemungen: Schutzmaßnahmen im Kleinen Wiesental auf dem Prüfstand

Schopfheim (wm). Auch ein Hochwasser wie das von Sonntag hat zwei Seiten. Die gute von beiden könnte sein, dass es buchstäblich Wasser auf die Mühlen der Stadt spült, was den Hochwasserschutz im Kleinen Wiesental angeht.

Die Planungen dafür laufen schon seit vielen Jahren. Vorrang hatten bisher allerdings die Maßnahmen an Schlierbach/Floßkanal und großer Wiese. Nachdem diese mittlerweile für über 20 Millionen Euro nahezu komplett abgeschlossen sind, stünde jetzt eigentlich die Kleine Wiese auf dem Programm.

Doch es gibt Verzögerungen, wie die Stadtverwaltung am Montagabend im Gemeinderat auf Nachfragen von Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) einräumte.

Der Grund: Das Regierungspräsidium macht Zicken. Es will die etwa zehn Jahre alten Pläne mit mehreren Varianten nicht mehr uneingeschränkt akzeptieren.

Die Freiburger Behörde wollte nach Angaben von Bürgermeister Christof Nitz überdies die „Förderung ändern“, und zwar zuungunsten der Stadt. Sie verlange deshalb ein Gutachten über das Schadenspotenzial, um beurteilen zu können, ob und inwieweit sich Hochwasserschutz im Kleinen Wiesental überhaupt lohnt.

„Diese Gespräche dürften nach den Überschwemmungen am vergangenen Sonntag für uns eventuell etwas leichter zu führen sein“, so das Stadtoberhaupt.

Für ihn stehe außer Frage, dass Hochwasserschutz dort „Sinn macht“. Je nachdem, welche der Varianten zum Zuge komme, seien unterschiedliche Grundstückseigentümer betroffen. Weil sich die Stadt auf jeden Fall mit allen einigen müsse, komme man um ein Planfeststellungsverfahren voraussichtlich nicht herum.

Das Stadtoberhaupt nutzte die Gelegenheit, den Einsatzkräften noch einmal seinen Dank auszusprechen. Zum Glück habe die Stadt in den Müschelen vor kurzem noch einen dritten Tiefbrunnen gesetzt. So sei die Trinkwasserversorgung sichergestellt gewesen, obwohl die Regenfluten einen Tiefbrunnen und eine Pumpe in Mitleidenschaft gezogen hätten. Zwar sei durch die Regengüsse eine Trübung eingetreten, doch die Analyseergebnisse lägen „meilenweit unter den Grenzwerten“.

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