Rund um die Schreinerarbeiten herrschte ein reges Kommen und Gehen und die anwesenden Schreinergesellen– und -gesellinnen mussten viele Fragen zu ihren Abschlussarbeiten beantworten.
Auf großes Interesse stieß die Ausstellung der Gesellenstücke der ehemaligen Schreinerlehrlinge – mittlerweile Gesellen – in der Gewerbe Akademie.
Rund um die Schreinerarbeiten herrschte ein reges Kommen und Gehen und die anwesenden Schreinergesellen– und -gesellinnen mussten viele Fragen zu ihren Abschlussarbeiten beantworten.
Es gab viele verschiedene Möbelstücke zu sehen, von relativ klein bis ziemlich groß, von Massivholzmöbeln aus Nussbaum, Kirschbaum oder Eichenholz bis hin zu Möbelteilen aus MDF (Mitteldichte Faserplatte) oder anderen Plattenwerkstoffen, die mit einem Holzfurnier beklebt worden waren. Schreibtische mit der obligatorischen und auch von der Prüfungskommission geforderten Tür oder zumindest einem schwingenden Teil sowie zumindest einer Auszugsschublade waren in der Überzahl. Aber es gab auch besondere Arbeiten wie eine gepolsterte Sitzbank mit Schubladen und Tür, ein Barmöbel mit Glasaufhängung oder ein kleines, aber feines Schmuckkästchen mit verzinktem Korpus. Im Kontrast dazu wiederum stand daneben ein großes Doppelbett mit Auszugsschublade mit dem Namen „Tiefschläfer“.
Auf den ersten Blick waren alle Möbel handwerklich gut geschreinert – und auch auf den zweiten, etwas genaueren Blick entdeckten die anwesenden Schreinerprofis kaum – oder höchstens minimale –Mängel.
Michael Artemenko, der bei der Schreinerei Bieg in Lörrach das Schreinerhandwerk erlernt hat, hat einen Werkzeugschrank im Verbund aus Kirschbaumholz und MDF-Platten, die er schwarz lackiert hat, gebaut. Der Kontrast von geölten Kirschbaumholz und schwarzem MDF wirkt edel und weckt Aufmerksamkeit. „Der würde gut bei mir in die Werkstatt passen,“ sagt ein Besucher schmunzelnd, „ mal was anderes als die hässlichen Blechkästen“.
So sieht das auch Michael Artemenko, der auf jeden Fall als Geselle bei seinem Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten und handwerkliche Erfahrungen sammeln möchte. Für ihn ist das Arbeiten als Schreiner ein schöner Beruf, allerdings baue man viel zu selten wirklich schöne Möbel. Stattdessen sei man viel als Bauschreiner auf Baustellen statt in der Werkstatt. Aber: Auch das mache ihm Spaß.
Nebenan hat Lionel Spörri einen massiven Schreibtisch aus Nussbaumholz gebaut. Er weiß allerdings noch nicht so genau, ob er später einmal als Schreinergeselle arbeiten will. Zuerst einmal möchte er auf Reisen gehen – dann sieht man weiter. Ramona Kuttler aus Wembach wiederum möchte auf jeden Fall als Schreinerin weiterarbeiten. Gelernt hat sie bei der Schreinerei Dietsche in Wembach, würde aber nun zum Betrieb Leisinger in Sallneck wechseln. Der sei zwar eher eine Zimmererfirma, habe aber eine kleine Schreinerwerkstatt integriert, in der sie dann arbeiten würde. Außerdem sei sie auch an der Zimmererarbeit interessiert. Den Schreibtisch hat sie als Gesellenstück gebaut, weil sie gerade einen neuen gebraucht hat, erzählt sie; dass sie an der Seite des Tisches gekonnt einen Kuhkopf eingelassen habe, rühre daher, dass sie selbst mit Kühen aufgewachsen sei.