Schopfheim Hoffnungszeichen in schwierigen Zeiten

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Kindergarten St. Josef: Luftballon-Aktion

Schopfheim - Mehr als die von Nena besungenen 99 Luftballons ließ der katholische Kindergarten St. Josef am Samstag in den Himmel steigen.

„Wir denken an euch, denn zusammen sind wir stark.“ Dieser Satz steht auf der Vorderseite der Wunschzettel, die die Erzieherinnen Judith Mutschler, Franziska Köhler und Pina Pereira vom katholischen Kindergarten Sankt Josef an den Luftballons angebracht haben, die am Samstagmittag in den blauen Himmel über Schopfheim stiegen. Sie sollten ein Hoffnungszeichen in schwierigen Zeiten sein.

Kurz vor Weihnachten hatte das zwölfköpfige Team um Kindergartenleiterin Franziska Köhler über die Kindergarten-App Wunschzettel-Vorlagen an die Eltern der Kindergartenkinder geschickt. „Wir wollten deutlich machen, dass wir trotz der Schließung des Kindergartens an die Kinder und die Eltern denken und das Zusammensein sehr vermissen“, erklärte Franziska Köhler den Hintergrund der Aktion. Denn es sei nicht nur in Studien erwiesen, sondern ihr und ihrem Team schon nach dem ersten Lockdown aufgefallen, dass gerade Kindergartenkindern die Kontakte zu Gleichaltrigen sehr fehlen. Da sei es wichtig, den Kindergarten als Sozialisationsraum für diese Kinder zu erhalten, so die Leiterin.

Mit dem Rücklauf der Wunschzettel sei dies auf jeden Fall gelungen, fügte Judith Mutschler an. Denn von den 75 Kindergartenkindern kamen 100 Zettel zurück. Wünsche fanden sich darauf viele. Dazu gehörten ganz allgemeine Wünsche wie Kraft, Mut, Geduld, Hoffnung, aber auch spezielle Wünsche wie die Großeltern wiedersehen dürfen, ins Schwimmbad gehen und endlich wieder den Kindergarten besuchen zu können. Dass dieser Wunsch sehr oft auf den Zettel stand, bestärkte die Erzieherinnen darin, mit der Aktion auf dem richtigen Weg zu sein.

Man habe nach der Wiedereröffnung des Kindergartens mit den Kindern viel über die Wunschzettel-Aktion gesprochen, hieß es. Auch darüber zu akzeptieren, dass es im Moment so ist, wie es ist und man nur, wenn man zusammen halte, stark sei, um die momentane Situation zu bewältigen.

Wie Franziska Köhler ausführte, bevor sie die 100 Luftballons in den blauen Himmel steigen ließ, hat die Pandemie Auswirkungen auf die Kindergarten-Arbeit in St. Josef. Das übliche offene Konzept musste durch ein Gruppen-Konzept mit erheblich weniger Kontakten der Kinder untereinander ersetzt und die Hygiene- und Abstandsregeln vom Team umgesetzt werden.

„Gegen die psychischen Herausforderungen helfen sollen Aktionen wie die mit den Luftballons“, so Franziska Köhler gegenüber unserer Zeitung.

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