Und auch bei seinen chirurgischen Teilzeiteinsätzen am „Eli“ zeichnet sich für Günter Zabel allmählich ein Ende ab. Für sich persönlich hat er sich jedenfalls schon eine Frist gesetzt.
Auf die Zielgerade biegt der Jubilar auch in Bezug auf seine kommunalpolitische Laufbahn ein. Nach insgesamt 25 Jahren im Kreistag wird der CDU-Kreisrat bei der Wahl im kommenden Jahr wohl den Jüngeren den Vortritt lassen.
„So bricht von den Säulen meines Lebens eine nach der anderen weg“, resümiert der Chirurg, der jeden einzelnen Abschnitt „bewusst beenden“ will, in seiner typisch nüchternen Art.
Für Wehmut ist in seiner Bilanz denn auch kein Platz: „Ich habe nie das Gefühl gehabt, in meinem Leben irgendetwas verpasst zu haben“, so der Chirurg aus Leidenschaft. Er habe, im Gegenteil, „alles erreicht“, was er sich vorgenommen habe.
Dass ihn die Stadt ob seiner Verdienste zum Ehrenbürger ernannte und dass er für seine Interplast-Einsätze 2003 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, hat Günter Zabel – in aller Bescheidenheit – denn auch „sehr gefreut“.
Mittlerweile lernt er, der sich ein Leben lang mit Haut und Haaren der Chirurgie und seinen Patienten verschrieben hatte, sogar die Annehmlichkeiten des Ruhestands zu schätzen.
„Wir haben angefangen, als Familie zu leben“, wundert sich Günter Zabel ein wenig über sich selbst und seine neu gewonnene Freiheit – ohne Piepser und Rufbereitschaft, dafür aber mit dem Vergnügen, gemeinsam mit Ehefrau Marianne auf Reisen zu gehen und Konzerte zu besuchen.
Günter Zabel: geboren 1943 in Radolfzell, Abitur und Studium der Medizin in Essen
1976 Facharzt für Chirurgie
1981 bis 2009 Chefarzt für Hand- und Plastische Chirurgie am Krankenhaus Schopfheim
seit 1987 über 50 Auslandseinsätze für Interplast Germany
Kreisrat für die CDU seit 1994
2003 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
2009 Verleihung der Albert-Fraenkel-Medaille durch die Ärztekammer
2014 Ehrenbürger der Stadt Schopfheim
2018 Ehrenmitglied von Interplast Germany (gemeinsam mit Ehefrau Marianne Zabel)