Schopfheim „In Frieden sterben – leben bis zuletzt“

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Hospizdienst: Personelle Neuaufstellung / Sozialarbeiterin Kerstin Wunderle mit im Team

Schopfheim . „Du bist bis zum letzten Augenblick deines Lebens wichtig, und wir werden alles tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern auch leben kannst - bis zuletzt.“

Mit diesen Worten hat Cicely Saunders, die Gründerin der modernen Hospizbewegung, einst deren Grundsätze beschrieben.

Wie wichtig eine möglichst hohe Lebensqualität in der letzten Phase des Lebens ist, erleben die Koordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes Schopfheim & Wiesental jeden Tag aufs Neue. Dort laufen die Anfragen nach professioneller und psychosozialer Hospizbegleitung sowie umfassender Palliativ-Care-Beratung zusammen.

„Jede Anfrage ist einzigartig“

„Unsere Aufgabe ist es, diese Anfragen zu beantworten, die Wünsche und Bedürfnisse zu ermitteln und eine passende Begleitung zu finden. Dabei ist jede Anfrage so einzigartig wie der Mensch und seine Geschichte dahinter“, erläutert Koordinatorin Sofie Harscher.

Umso wertvoller ist es für die Koordinatorinnen, auf ein vielfältiges und engagiertes Team aus 35 ehrenamtlichen Hospizbegleitern zurückgreifen zu können. „Unsere Ehrenamtlichen sind das Kernstück unseres Dienstes und mit ganzen Herzen und vollem Einsatz dabei. Sie geben ihre Zeit, scheuen sich nicht vor Gesprächen über die Themen Tod und Sterben und halten die fehlende Aussicht auf Heilung mit aus“, berichtet das Team aus der Koordination.

Besonderes Ehrenamt

Es ist ein besonderes Ehrenamt, es erfordert Wissen über die individuelle Begleitung unheilbar kranker und sterbender Menschen, deren Belastungen und Bedürfnisse sowie über den eigenen Umgang mit dieser Situation.

In einem 60-stündigen Kurs erwerben die Ehrenamtlichen die nötige Zertifizierung als Hospizbegleiter. Zusätzlich verknüpft ein 45-stündiges Praktikum in der ambulanten und stationären Pflege dabei die Theorie mit den ersten praktischen Erfahrungen.

In der Hospizbegleitung schafft der regelmäßige Austausch mit den Koordinatorinnen sowie die Teilnahme an Supervisionen und Gruppentreffen Sicherheit. 2021 konnte das Hospizteam trotz etlicher Einschränkungen im zweiten Jahr der Pandemie 72 Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten.

Neue Trauergruppe startet im April

Trauernde Menschen können im monatlich stattfindenden Trauercafé oder in Trauergruppen einen geschützten Ort für Gespräche finden.

„Unsere nächste Trauergruppe für Erwachsene startet dieser Tage“, sagt Friederike Schweigler und weist auf einen ersten Kennenlern- und Einführungstermin am Donnerstag, 7. April, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Fahrnau hin. An diesem ersten Termin können sich trauernde Menschen informieren und überlegen, ob sie ihren persönlichen Trauerweg ein Stück weit gemeinsam mit anderen gehen möchten.

Die konstant hohe Nachfrage nach Begleitung und der steigende Bedarf, die hospizlich-palliative Versorgungsstruktur auszubauen, hat auch im Team der Hauptamtlichen personelle Veränderungen mit sich gebracht.

Seit Januar unterstützt Kerstin Wunderle als Sozialarbeiterin die multiprofessionell aufgestellte Koordination.

Zusammen mit der Palliative Care-Fachkraft und Krankenschwester Sofie Harscher und der Sozialarbeiterin und Trauerbegleiterin Friederike Schweigler ist sie nun von Steinen über Schopfheim bis ins Kleine und obere Wiesental im Einsatz.

Durch das vielschichtige Aufgaben- und große Einsatzgebiet rückte zuletzt auch die Suche nach neuen Möglichkeiten in der IT-Infrastruktur in den Fokus. Umso größer war die Freude über die Unterstützung der Hospiz-Stiftung Lörrach, die die Finanzierung von zwei Tablets ermöglichte. „Das mobile Arbeiten gibt uns die Möglichkeit, den administrativen Aufwand so effizient wie möglich zu gestalten.“

Konstant hohe Nachfrage

Durch Kooperationen mit vielen stationären Einrichtungen, dem Palliativnetz Weil am Rhein und den ambulanten Pflege- und Versorgungsdiensten wachsen die palliativen Versorgungsstrukturen immer weiter zusammen. „Hier liegt noch ein weiter Weg vor uns“, erklären die Koordinatorinnen. „Wir gehen ihn aber Schritt für Schritt – damit gelebt werden kann – bis zuletzt.“

Der Ambulante Hospizdienst Schopfheim & Wiesental richtet sein Angebot der Beratung und Begleitung an Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und an Hochbetagte in Schopfheim und dem ganzen Wiesental (unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion). Anfragen können vom Betroffenen selbst oder in dessen Auftrag, zum Beispiel auch von Angehörigen, Ärzten oder Pflegekräften, an den Hospizdienst gerichtet werden. Das Angebot ist kostenfrei.

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter besuchen zu Hause, im Krankenhaus oder auch in Wohnangeboten für Senioren und in Pflegeheimen.

Spendenkonto: Diakonisches Werk im Landkreis Lörrach,  IBAN: DE71 5206 0410 0105 0204 33, Evangelische Bank eG, Verwendungszweck: Ambulanter Hospizdienst Schopfheim & Wiesental

Kontakt: Ambulanter Hospizdienst Schopfheim & Wiesental, Diakonisches Werk im Landkreis Lörrach, Tel.: 07622 / 69759650 (Anrufbeantworter), E-Mail: hospizdienst.schopfheim@diakonie.ekiba.de

Koordination: Sofie Harscher, Kerstin Wunderle, Friederike Schweigler

Erreichbarkeit: Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung

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