Diese Klage sei „verständlich“, räumte Bürgermeister Dirk Harscher ein und versprach künftig „mehr Transparenz“.
Perplex nahm Hilde Pfeifer-Zäh zur Kenntnis, dass in den Rohbaukosten die Ausgaben für die Aushubentsorgung nicht enthalten sind. „Ich bin sprachlos“, gab die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler zu Protokoll.
„Das war leider so“, erklärte Fachbereichsleiterin Karin Heining. Der Bürgermeister bat das Gremium, der Vergabe dennoch zuzustimmen, denn am Rohbau hänge alles. Und: „Es eilt“. Der Gemeinderat stimmte schließlich zwar zu, aber Marianne Zabel verknüpfte dies mit der Maßgabe, von der Verwaltung künftig „korrekte Zahlen“ zu erhalten.
In Sachen Brandschutzmaßnahmen müssen die Räte auf verlässliche Angaben aber noch warten. Als das Gremium solche Arbeiten für das ehemalige Bezirksamt für 57 000 Euro in Auftrag gab, sah sich Thomas Gsell jedenfalls veranlasst, seine Forderung nach einer Gesamtübersicht aller Brandschutzmaßnahmen an städtischen Gebäuden zum x-ten Mal zu wiederholen.
Bei dieser Vergabe hatten die Räte auch aus anderem Anlass Grund zum Staunen. Sowohl Thomas Kuri (CDU) als auch Sven Hendrik Wünsch (Freie Wähler) wunderten sich, dass die Verwaltung die einschlägigen Arbeiten ohne vorherige öffentliche Ausschreibung vergeben hatte.
Fachbereichsleiterin Karin Heining begründete dies mit dem Hinweis, die beauftragte Firma sei im ehemaligen Bezirksamt schon mehrfach einschlägig tätig gewesen. Wegen dieser Vorarbeiten habe man auf eine Auslobung der Arbeiten verzichtet. Die VOB lasse solches Vorgehen bei „dringenden Gründen“ durchaus zu, sagte sie – und löste am Ratstisch erneutes Stirnrunzeln aus.
Dennoch segnete das Gremium die Vergabe schließlich zähneknirschend ab, weil die betroffene Firma aufgrund gesetzlicher Bestimmung selbst bei so einer Vergabebinnen einer gewissen Frist durchaus Anspruch auf den Zuschlag hat.