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Markgräfler Tagblatt

Flüchtlinge: Stadt für Anschlussunterbringung zuständig/Neubau am Dammweg 2018 fertig

Von Werner Müller

Keine einfache Aufgabe: Für rund 200 Flüchtlinge muss die Stadt die so genannte Anschlussunterbringung gewährleisten.

Wer eine Wohnung anbieten möchte, kann sich wenden an Jacqueline Dumont oder Sandra Caldarera unter Tel. 07622/396-150 oder -151 sowie per Mail an: sozialesschopfheim.de wenden.

Schopfheim. Das ist so eine Art „Wohnungsersatz“ für Menschen, deren Asylverfahren abgeschlossen ist oder die, spätestens nach 24 Monaten, die Gemeinschaftsunterkünfte (GU) verlassen müssen – und selbst noch keine eigene Wohnung gefunden haben.

Um diese Aufgabe zu meistern, fährt die Stadt einen zweigleisigen Kurs. Zum einen hat sie vom Landkreis die GU-Container beim Friedhof in Fahrnau angemietet und seit 1. September komplett in die eigene Regie übernommen. Bis zu 128 Flüchtlinge finden dort Platz.

Zum anderen errichtet sie am Dammweg für mehr als 1,5 Millionen Euro ein neues Gebäude in Holzmodulbauweise, das im Januar 2018 bezugsfertig sein und maximal 70 Menschen ein Dach über dem Kopf bieten soll.

Die Inbetriebnahme sollte eigentlich schon im Sommer dieses Jahres erfolgen, verzögerte sich jedoch aufgrund von Baugrundproblemen (wir berichteten). Die zweigeschossige Unterkunft umfasst sieben Wohnungen für Familien mit bis zu sechs Mitgliedern sowie vier Wohnungen für bis zu sieben Einzelpersonen.

In der Unterkunft in Fahrnau wohnen derzeit 114 Menschen, wie die zuständige Sachbearbeiterin der Stadt, Jacqueline Dumont, gestern bei einem Pressetermin erläuterte. Die Stadt stellte dafür auch Beteuer ein, deren Personalkosten freilich durch Zuweisungen aus dem Integrationsfonds abgedeckt sind.

Als Einrichtungsleiter kümmern sich Nadina Magued und Robert Thömmes vor allem um organisatorische Fragen wie Belegung, Umzüge und die Koordination von Sprach- und anderen Kursen. Hausmeister Axel Gabler schaut in punkto Hausordnung und -technik, Sauberkeit und Inventar nach dem Rechten. Die Sozialbetreuer Christine Scheller und Moevi Akue greifen den Bewohnern bei allen Fragen zu Sprach- und Integrationskursen, bei der Erstorientierung, bei Behördengängen und Schulbesuch unter die Arme. Sie helfen auch, wenn Kinder durch die Kriegserlebnissen in ihren Heimatländern traumatisiert sind.

In der Unterkunft sind in den Erdgeschossen jeweils alleinstehende Männer untergebracht, getrennt von Familien oder Frauen mit Kindern, die in den Obergeschossen wohnen. Für die Bewohner stehen Gemeinschafträume für Kurse zur Verfügung, es gibt zudem einen Computerraum und eine Wäscherei sowie eine Fahrradwerkstatt.

Aus Kostengründen verzichtete die Stadt nach Angaben von Jacqueline Dumont auf die bisher übliche Sicherheitsüberwachung rund um die Uhr. Die beauftragte Firma schaue einmal nachts vorbei, an Sonn- und Feiertagen zudem einmal auch tagsüber. Zusätzlich fahre täglich zweimal eine Polizeistreife an der Unterkunft vorbei. Bislang habe es aber keinerlei Zwischenfälle gegeben.

Die Anschlussunterbringungen in Fahrnau und im Dammweg lösen das Wohnungsproblem freilich nur auf Zeit. Spätestens Ende 2019 läuft der Mietvertrag für die Container ab – bis dahin muss die Stadt für die Menschen eine reguläre Wohnung gefunden haben. Hinzu kommt, dass sie 2018 nach derzeitigem Stand noch einmal 58 Flüchtlinge zugewiesen bekommt.

„Wir suchen deshalb dringen Wohnraum“, betont Jacqueline Dumont. Ideal wären abgeschlossene Wohnungen, die einen gewissen Mindeststandard bieten(Bad, WC, Herd- und Waschmaschinenanschluss) und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Am liebsten wäre der Stadt, die Wohnungseigentümer würden die Mietverträge direkt mit den Betroffenen abschließen. Möglich sind aber auch Mietverträge mit der Stadt, die ihrerseits die Wohnungen dann belegt.

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